AGM Batterie gegen Lithium tauschen

[mormar93]

Hallo!
Da ich mit Elektrik nichts am Hut habe hier eine kurze, hoffnungsvoll „einfach“ zu beantwortende Frage:

Wir haben eine 100 Ah AGM Batterie im Wohnmobil verbaut.
Aufgrund der längeren Haltbarkeit und besseren Nutzbarkeit überlegen wir diese gegen eine Lithiumbatterie zu tauschen.
Frage: Besteht die Möglichkeit die AGM Batterie gegen eine 200 Ah Lithiumbatterie zu tauschen oder ist lediglich ein Tausch gegen 100 Ah Lithium möglich?
Danke im Voraus !

Beste Grüße

[Luxman]

Du kannst jede Größe an Lithium einbauen - ich empfehle aber eher 2x100Ah warum?

Redundanz wenn eine - unwahrscheinlich aber nicht unmöglich - ausfällt hast du noch eine.

Die Entladeströme teilen sich, bei Wechselrichternutzung recht nützlich aus 150A Strom werden dann für beide Batterien 75A jeweils. Das erhöht auch die Lebensdauer der LifPos.

Du brauchst ein Ladegerät das wenigstens eine Blei oder Gel Ladekurve hat zum einstellen - mit AGM Einstellung belastest du die Lithium und schadest ihr auf Dauer.

Auch daran denken deine 100Ah AGM entsprechen 50Ah echte Entnahme.

Wenn du jetzt 4x soviel hast mußt du diese auch laden innerhalb einer gewissen Zeit dauernd halbleere Batterien nutzen nicht viel.

Sprich es sollten schon wenigstens 20A sein welches das Ladegerät liefert und am besten noch einen Ladebooster die können meistens 50A.

Damit sind deine 200Ah nach 4h Fahrt wieder voll.

200Ah LifPos sind noch immer nicht wirklich gut verfügbar, recht teuer und sie haben auch nicht das AGM Standardgehäuse.

Ich würde mal mit einer 100Ah anfangen, damit hast du bereits die doppelte Energiemenge und schauen wie du damit klar kommst.

Bernd

[Cybersoft]

Du kannst tauschen was und gegen was du willst.
Alle Aussagen hier zur Lebensdauer sind irgend welche wirren Annahmen und werden von Mund zu Mund getragen.
Geh einfach Mal von 4000-6000 Ladezyklen aus. Das sind weit über 10 Jahre. Vorher geht was anderes kaputt.

Kleiner Test einer Batterie für kleines Geld.

https://www.ducatoforum.de/forum2018/fo ... post900966


Oder direkt:
https://youtu.be/p04w0c3RAFo

[1_Hajo]

Vor ein paar Wochen standen wir vor dem gleichen Problem. Die alte 100Ah AGM sollte gegen eine LiFePO4 getauscht werden. Grundsätzlich wäre das, selbst bei unserem alten Wagen von 2006, ohne weitere Änderung am System möglich gewesen. Am EBL sollte dann lediglich die Einstellung Gel gewählt werden.

Da wir aber zeitlich auch noch eine neue Solaranlage auf das Dach gebaut haben, haben wir uns für einen neuen MPPT Laderegler von Victron entschieden. Das ist auf dem Foto der kleine einsame blaue Kasten.

Die LiFePO4 ist von Creabest mit 200Ah, die so gerade eben an die alte Stelle des alten Akkus gepasst hat. Die Creabest konnten wir für knapp unter 1000 € neu kaufen. Unsere Wahl ist auf die Creabest aufgrund des An/Aus Tasters direkt am Akku gefallen.

[Ontour23]

Moin,

wir hatten uns damals auch für Lithiumbatterien entschieden. Vorher war in unserem Womo eine 290AH AGM eingebaut. Dieses Monstrum wog 76kg. Jetzt haben wir 200AH Lithiumbatterien im Womo. Gewicht der beiden Batterien ist fast 50kg leichter. Außerdem haben wir jetzt "echte" 200AH zur Verfügung. Vorher bei der 290er AGM nur max. 145AH. Ladegerät ist von WAECO. Das mussten wir nicht wechseln. Einstellung Gel-Batterie ist die Richtige (wurde hier ja auch schon von den anderen Foris erwähnt). Unsere großen Solarzellen auf dem Dach liefern ausreichend Ladeleistung über einen MPPT-Regler von Victron. Unsere Lithiumbatterien haben ein BMS eingebaut und über eine APP kann ich die einzelnen Akkus kontrollieren. Ebenso kann ich über Bluetooth die Ladeleistung der Solarzellen kontrollieren (über Den MPPT-Regler).
Ein Ladebooster ist natürlich auch eingebaut. Leere Lithiumbatterien werden generell viel schneller wieder aufgeladen als AGM- oder Gel-Batterien.

[Austragler]

Ich habe nun die erste Tour mit meiner LiFePo4-Batterie von Supervolt hinter mir. Ich habe diese einfach gegen die bisher eingebauten 2 B/S-Batterien a 100 Ah getauscht.
Sie funktioniert bestens, der Wechselrichter macht beim Kaffeezubereiten mit der Kapselmaschine keinerlei Pfeif-oder Piepsignale mehr, es werden beim Pumpvorgang kurzzeitig bis zu 130 A Strom benötigt, bei der Bereitung von 5 Tassen zum Frühstück gehen maximal 20 Ah flöten. Beim abendlichen Fernsehen inkl. Beleuchtung im Mobil werden ca. 5 Ah verbraucht. Wenn der Motor gestartet wird ist der Akku sehr schnell wieder auf 100%.
Passt perfekt.
Ohne Brimborium oder anderem Ladegerät oder sonstwas. Bin zufrieden.
4 Ladezyklen zeigt das BMS übers Smartphone an.

Nachtrag:
Beinahe hätte ich es vergessen: Des Nächtens haben wir meistens die Heizung eingeschaltet gehabt. Unter 75 Ah nach dem Kaffeekochen war der Akku nie.
Also: Für meine Zwecke reichen 100Ah LiFePo4. Und wenn nicht kommt eine zweite dazu.

[Kumopen]

Wir waren jetzt 2 1\2 Wochen unterwegs, die längste Zeit an einem Ort ohne das Mobil zu bewegen, waren 4 Übernachtungen, die 180 Ah Ultimatron war danach bei 70%. Verbraucher sind bei uns in der Reihenfolge der größten Stromverbräuche Webasto Dieselheizung, Wasserpumpe, Laden des Mobiltelefons, Motoren für Hubbett und Tisch sowie diverse Leuchtmittel im Auto. Natürlich sind diese Verbraucher unterschiedlich lange unter Last, die Wasserpumpe läuft ja immer nur ganz kurz. Da das Wetter sehr bescheiden war, lief die Heizung morgens und abends regelmäßig und war sicherlich in Ah der größte Verbraucher. Die gespeicherte elektrische Energie ist nicht der die "Autarkiedauer" begrenzende Faktor, das ist die Bongo Box gefolgt von Wasser/Grauwasser.

[mormar93]

Perfekt!
Danke für Eure antworten!
Wir haben ein 18 Ah Batterieladegerät verbaut, sowie eine 100 W Solaranlage inkl. Laderegler auf dem Dach. Ladebooster ist ebenfalls verbaut.

Dann werden wir erstmal eine 100 Ah Lithium holen und testen wie uns das ausreicht

[Austragler]

Nachtrag von mir, editieren geht ja nicht mehr:
Gestern habe ich das Mobil zur Scheune zurückgebracht und dabei mit dem Smartphone nach dem Motorstart die Ladung der LiFePo4 kontrolliert.
25 A schaufelt die Lichtmaschine via Nordelettrika Ladegerät in den Akku. Ohne Booster oder sonstwas. Läuft also.

[Luxman]

25 A schaufelt die Lichtmaschine via Nordelettrika Ladegerät in den Akku.

Verstehe ich nicht.
Ladegerät nach der Lichtmaschine?
Während der Fahrt oder im Stand?

[Austragler]

25 A schaufelt die Lichtmaschine via Nordelettrika Ladegerät in den Akku.

Verstehe ich nicht.
Ladegerät nach der Lichtmaschine?
Während der Fahrt oder im Stand?

Verstehen tu ich es auch nicht, weil ich von der Materie wenig Ahnung habe. Jedenfalls zeigte die App bis zu 25 A im Smartphone an als ich den Motor gestartet habe und ein wenig Gas gegeben habe. Mit Ladegerät meinte ich selbstverständlich den Elektroblock im Womo, der kommt von Nordelettric aus Italien.
Jedenfalls funktkoniert alles wie ich es erhofft habe, ohne viel Brimborium, Ladebooster und sonstigem Zeugs. Der Lieferant des LFP-Akkus schrieb "einfach austauschen", das habe ich gemacht und gut iss.

[oldi45]

Hallo Franz,
Du hast alles richtig gemacht. Der Ladestrom der LIMA wir durch den Elektroblock auf 25A für den Aufbau Akku begrenzt. Wenn der Fahrzeug Akku dann aber voll ist, geht der Ladestrom der LIMA gegen 0A und damit auch der Strom in den Aufbau Akku. Wenn Dir das dann nicht ausreicht, käme der Booster ins Spiel.
Gruß Hajo

[Seewolfpk]

Irgendwann werden bei mir die Aufbaubatterien z.Zt- 2x80 AGM auch ausgetauscht werden müssen. Sind jetzt bald 7 Jahre alt, zeigen aber noch keine Ermüdungserscheinungen.
Trotzdem beschäftige ich mich mit dem Ersatzthema. Bisher habe ich über Lithium immer gehört, das die bei Kälte nicht geladen werden dürfen/können. Es gibt ja inzwischen auch welche mit Heizung.
Ist das eine empfehlenswerte Lösung?

[Maximilian]

Es gibt ja inzwischen auch welche mit Heizung

Auch die Art und Weise wie die einzelnen Li-Batterien beheizt werden, unterscheiden sich.
Grundsätzlich wird man sich darüber wohl oder übel Gedanken machen müssen. Ist halt ein Unterschied wo die Akkus verbaut sind. Macht einen Unterschied ob im beheizten Wohnbereich (beispielsweise unter Rücksitzbank, Garage, Zwischenboden etc.) oder in einem kalten und nicht frostfreien Batterieaussenfach.
An der Heizung würde ich nicht sparen, ich habe beispielsweise Akkus von Supervolt Polar die sind mit Heizung.

[Manfred B.]

Und dann gibt es ja noch die mit dem Y.
Diese können bis -25°C geladen werden.

[Frank888]

Richtig, die Wohlfühltemperatur bei der LiFePO4 Batterie ist wichtig oder gleich eine mit LiFeYPO4 nehmen sind zwar teuer aber besser.
Meine im LiFePO4 unter dem Fahrersitz braucht 4 Stunden bis die Heizung das BMS zum Laden freigibt, bei 5 Grad minus Außentemperatur getestet.

Die 21 KWh LiFePO4 für das Haus werden auf 15 Grad mit einer Heizung gehalten.

[Billy1707]

Irgendwann werden bei mir die Aufbaubatterien z.Zt- 2x80 AGM auch ausgetauscht werden müssen. Sind jetzt bald 7 Jahre alt, zeigen aber noch keine Ermüdungserscheinungen.
Trotzdem beschäftige ich mich mit dem Ersatzthema. Bisher habe ich über Lithium immer gehört, das die bei Kälte nicht geladen werden dürfen/können. Es gibt ja inzwischen auch welche mit Heizung.
Ist das eine empfehlenswerte Lösung?

Ich trage mich auch mit dem Gedanken.
Nicht wegen dem Alter der AGM , nicht wegen dem Gewicht aber wegen einer Kapazitätserweiterung.
Ist eine Heizung nötig ?
Wenn sie in einer Aussenklappe sind vielleicht oder sicherlich.

Bei mir sind sie im Doppelboden untergebracht.
Mit den letzten 20 oder 30 % mal ne halbe Stunde das Womo durchheizen,
eine Stunde warten und dann laden.
Sollte ja so funktionieren. Das BMS wird ja dann die Ladung freigeben.

Für mich, denke ich, ist eine Heizung des Akku nicht notwendig.
Bis es in der Halle friert braucht es -15 Grad über eine Woche lang.

[Luxman]

Entladen kannst du ja immer und aufheizen wirst du die Kabine ja vor der Abfahrt.
Wenn die Heizung läuft wird der Doppelboden warm und die Batterie erwärmt sich auch durch den Entladestrom zusätzlich.
Die Frage ist wie oft fährst du los und es waren davor -15C.

Bernd

[Südschwede]

Der Ladestrom der LIMA wir durch den Elektroblock auf 25A für den Aufbau Akku begrenzt.

Das stimmt so nicht. Im Elektroblock sitzt nur das Trennrelais, daß den Ladestrom der Lichtmaschine 1zu1 zur Aufbaubatterie durchreicht. Die Strombegrenzung erfolgt alleine durch den Widerstand der Verkabelung.

[wf-aus-d]

Es gibt ja inzwischen auch welche mit Heizung.

Hallo Paul, ich habe mir zwei von denen gekauft:
https://big-difference.com/vanvolt-life ... tladestrom

Kosten pro Stück knapp 1000 € und machen einen soliden Eindruck. Laden geht bis -30°C. An der App sollten die noch ein wenig Hand anlegen, denn die App stürzt gerne mal ab und die Einstellungen werden bei jedem App-Start neu abgefragt.

Ach so: 15 kg pro Stück bei max. 200 A Entladestrom (da 2x gleich 400 A!). Reicht locker für einen 3KW Wechselrichter.

LG, Werner