Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

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Malu085002
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Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#1

Beitrag von Malu085002 »

Tach Zusammen,

habe zum Thema TÜV und dessen Eigenheiten keinen wirklichen Thread gefunden und mir gedacht...machste mal nen Thema auf, aufgrund meiner letzten Erfahrungen mit diesem.

Also, Januar 2022 war ich zur HU, AU und Gasprüfung. Termin gemacht alle Unterlagen zusammengekramt und ab zur Prüfstelle. Corona war noch allgegenwertig und so musste ich mich gefühlt einer Desinfektionsdusche unterziehen, bevor ich eintreten durfte. Naja...das ist ja nu vorbei.

Der Prüfer bekam dann Schlüssel und die ganze Doku, kassierte im Vorfeld (fast 200 Schleifen!)!!!... und schipperte mit dem Vehikel ab. Ich konnte das treiben durch ein Fenster beobachten, als erstes machte er die HU, er hupte, blinkte und drückte gefühlt alle Knöpfe im Fahrzeug.
Dann ging er unters Auto und da kam er irgendwie nicht mehr drunter hervor. Nach gefühlten 8 Jahren holte er einen weiteren Kollegen zu sich. Beide verschwanden wieder unterm Fahrzeug.
Ich bekam etwas Panik, hatte das Fahrzeug nämlich 3 Monate vorher erst gekauft.
Allerdings vor dem Kauf einer Begutachtung einer Fachwerkstatt unterziehen lassen, die sagten alles Takko und tadellos.
Nach weiteren 12 Monaten kamen beide wieder kopfschüttelnd unterm Auto hervor.
Ich bekam noch mehr Panik.
Wie dem auch sei, AU alles gut und in Rekordzeit durchgeschoben.
Dann ging es an die Gasprüfung, auch da schien es Probleme zu geben, nach 20 min um das Auto laufen stand er dann im Wartebereich und bat mich, mit zum Fahrzeug zu kommen.
"Ihre Gasanlage funktioniert nicht..!" meinte er. Ich erwiderte: "Bullshit, lief eben noch!"
Er:" Nein geht nicht, echt, wir haben alles versucht, nichts geht!"
Ich muss dazu sagen das ein Crashsensor mit Filter, automatischer Umschaltung usw. verbaut ist und ich die Pullen auch beide auf hatte.
Und jetzt kommts, er hat sämtliche Absperrhähne und beide Gasflaschen zugedreht und auch noch die Fernanzeige der Gasanlage abgeschaltet und dann versucht irgendwas zu Prüfen.
Als das Auffiel, lachte sich der zweite Kollege eins ins Fäustchen und er selbst wurde etwas rot.
Auf jeden Fall lief dann alles wieder nachdem er die Flaschen, alle Absperrhähne und auch die Fernanzeige wieder eingeschaltet hat.

Jetzt zu den (leichten) Mängeln:
1. Auspuff
2. Bremsen VA
3. Fehlender Eintrag der Gasaußensteckdose im Gasprüfbuch

Zu 1 und 2 sagt er:"...kann man bei der nächsten Inspektion machen."
Zu 3 sagte er: "...das müssen Sie nachtragen lassen und mir bitte "heute" noch vorlegen.
Sonst müssen wir nochmal ein Prüfung machen." Gesagt getan, nachtragen lassen, nochmal hin und Gasplakette bekommen.

Januar `23 war ich wieder beim TÜV (nur HU & AU), diesmal aber bei meiner Werkstatt, die mir den Hobel immer in Schuss hält, mit der bitte alle Flüssigeiten, Klimawartung, den Auspuff und die Bremsen VA zu machen da der Tüv das beim letzten mal bemängelt hat.
Also gut, Auto abgegeben zur Arbeit gegangen. 4 Std. später bekam ich nen Anruf vom Chef der Werkstatt der mit folgendem Satz began:"Jung...wenne zuviel Kohle hast, kannste mir die auch so geben!"
Ich sagte:"HÄ???"... Er:" Ist doch alles tutti, Auspuff ist nicht hübsch aber ist dicht und macht wat er soll und die Bremsen sind noch tip top...klar sehen die auch nicht mehr so dolle aus, steht aber auch mehr rum als das die Kiste fährt oder?...da war ich platt! Auf die Frage was der Tüvprüfer dazu gesagt hat, meinte der Meister:"...weiß nicht...der ist schon wieder weg...aber im Bericht steht "OHNE MÄNGEL"!"

Verrückt oder???

Was ist euch so bei euren Tüvbesuchen so wiederfahren, gibt es da auch so schöne Anekdoten, habt Ihr euch eventuell auch etwas veräppelt gefühlt?
Würde mich und bestimmt auch einige Forumteilnehmer interessieren!

Viele liebe Grüße an alle,
Marc
Unterwegs mit Forster A699EB, BJ 2016, zGG 4,5 To
Agent_no6
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#2

Beitrag von Agent_no6 »

TÜV ist halt nicht TÜV, da arbeiten halt Menschen und da in der Bevölkerung gefühlt 50% Deppen rumlaufen wird es beim TÜV nicht anders sein.
Mit meinem nagelneuen Moped irgendwann zum ersten Mal beim TÜV gewesen, wirklich alles original, kein einziges Schräubchen geändert, musste sich doch der Prüfer über eine Sache beschweren, weiß nicht mehr was, war aber vollkommen hahnebüchen, Vollidi, hatte aber die Plakette bekommen.
Es gibt bei "meinem" TÜV aber auch total sympathische Jungs, muß man dazu sagen, wenn ich da hinkomme und der kommt mir entgegen da freue ich mich schon immer drauf.
Der prüft in Echt, der sagt dir hier gucken, ggfs. mal austauschen und hier aufpassen etc.
Der nimmt dich mit drunter und checkt alles.
Anscheinend kann man sich die Prüfer auch aussuchen. Sagte mir mal jemand...
Viele Grüße
Dietmar
Anon22
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#3

Beitrag von Anon22 »

Die Vereine schicken einander Testkunden.

Es hilft ungemein, wenn man den Prüfer kennt und der sich dann sicher sein kann, ich bin kein Kontrolleur.

Es gibt immer wieder mal "Tipps". Fahr da und da hin, die schauen nicht so genau.
Das geht dann so 1 Jahr.

Dann heißt es, da brauchst nicht hin, die haben se nicht mehr alle.

Die sind dann wohl aufgefallen und abgemahnt worden.
womocamper
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#4

Beitrag von womocamper »

Es gibt Prüfer mit langer Erfahrunf die auch selber denken, und es gibt Prüfer
die nur nach Lehrbuch arbeiten, was jeder Laie auch könnte, wenn er dürfte.
Ich wollte meinen kleinen Alkoven von 3,4 to auf 3,5 to auflasten.
Da man von Fiat keine Hilfe bekommt und von Dehtleffs auch nicht war es aussichtslos.
Die TÜV Menschen machen ohne Freigaben für alles und Jenes keinen Finger krumm.

Bei der nächsten HU habe ich mich mit den Prüfer unterhalten, auch über diese Auflastung.
Der Prüfer kukte sich die Zulassung an und meint, bist Du mit einverstanden
die ungebremste Anhängelast von 750 kg um 100 kg auf 650 kg zu reduzieren, dann setz ich das Womo auf 3,5 to.
Kostet aber 45 Euro extra.
Ich konnte garnicht so schnell nicken, gesagt getan, bin mit 3,5 to vom Hof gefahren.
Mußte nur noch zum Amt mit den Gutachten.
Gruss Dieter
Ich fahre einen Sunlight T67 ,160PS aut.Getriebe
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Austragler
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#5

Beitrag von Austragler »

Es ist jedenfalls ein Segen dass dieser Verein sein Monopol Leute nach Lust und Laune zu schikanieren verloren hat.
Allerdings ist die Kehrseite dass im Kampf um die Kundschaft eventuell nicht mehr so genau geschaut wird.
Ich fahre nach wie vor zum TÜV, ausser im letzten Jahr zur Gasprüfung, ich hatte mich vorher nach dem Preis erkundigt, der Tüv wollte, glaube ich, 52 Euro, bei GTÜ kostete es 37 Euro.
Aber man kann inzwischen reden mit dem TÜV. Im letzten Jahr war der Suzuki dran, ich hatte den Termin schon einen Monat überzogen. Bei der selbstverständlich von mir vorgenommenen Überprüfung funktionierte die Nebelschlußleuchte nicht, ich konnte den Fehler nicht finden, einen Werkstatttermin hatte ich erst gute 2 Wochen später bekommen. Ich fuhr zum TÜV und erzählte die Wahrheit, wahrscheinlich müsste ein neues Kabel eingezogen werden, mein Verdacht war ein Kabelbruch und so war es auch. Ich bekam den Stempel, die TÜV-Menschen kennen mich und glaubten dass ich es reparieren lasse. Ich bekam also die Plakette. "Aber erzähls nicht rum" wurde ich gebeten.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Luxman
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#6

Beitrag von Luxman »

Ich geb meine Autos NUR noch bei der Herstellerwerkstatt zum TÜV ab.
Jedesmal ohne Mängel durch - auch der 8 Jahre alte Touareg.
Auch der Auspuff der keiner mehr ist - sondern nur eine versteckte innere Sidepipe wurde jemals bemängelt.
Ist halt V8 Blubbersound..

LG Bernd
Frag dich nicht was richtig ist, sondern frag dich was du fühlst.
Hör auf zu fragen ob du es kannst sondern frag dich ob du es willst.
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LT35
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#7

Beitrag von LT35 »

Moin

Geschichten ? Also die meisten Prüfungen liefen im Rahmen dessen, was die da machen sollen, unauffällig ab. Aber nicht immer ;-)

Prüfung durch den TÜV in einer Hymerwerkstatt, das Fahrzeug war schon länger mit 4.25t zugelassen und im 8. Jahr. Die vorherige Prüfung bei der Dekra war 12 Monate vorher (und das Prüfprotokoll klemmte im Armaturenbrett des Fiat). Bei Abholung erhielt ich neben dem HU-Bericht auch ein Protokoll vom Bremsenprüfstand, wunderte mich aber erst Tage später, dass dort 3500kg ausgewiesen waren. Für die HU auch und damit klebte hinten eine Plakette für zwei Jahre. Prima, nur zulässig war das so nicht, ändern wollte es der nächste Prüfer vor Ort aber auch nicht, das müsse schon der tun, der es verzapft hatte. Tat der dann auch, hatte aber keine zusätzliche Plakette dabei, ich solle nochmal wieder kommen. Die Plakette habe ich mir dann an einer TÜV-Station geholt, die fanden das aber auch nicht so witzig.

Im Folgejahr fiel das Auto dann mit denselben Bremswerten der Feststellbremse durch. Wäre es auch im Vorjahr, aber die Prüfstandswerte nochmal mit 4250kg durchzurechnen ist ihm nicht eingefallen.

---

Prüfung durch den TÜV vor Ort in einer Station, Fahrzeug LT35 Turbodiesel der ersten Generation. Er rief mich in die Bühne unters Auto, griff an einen Kühlschlauch und sagte, da wäre überhaupt kein Wasser drin, das sei zwar nicht HU-relevant, aber ja wohl nicht in Ordnung. Ich sah mir den Schlauch an und fragte ihn dann, wieviel Wasser denn so in einem Schlauch zum Ladeluftkühler stehen müsse ? An die Antwort kann ich mich aber nicht mehr erinnern ...

---

Dieselbe TÜV-Station, anderer Prüfer, den ich schon mehrfach als gründlich (und auch beratend) erlebt hatte; Fahrzeug von Land Rover, die eingeschlagene Fahrgestellnummer war nicht zu finden; eine halbe Stunde gesucht, irgendwann die Vermutung, da wäre ein Subwoofer vorgebaut worden (werkseitig). Der Prüfer auf der Nebenbahn grinste breit, sagte aber nichts. Mein Anruf in der LR-Werkstatt in HH ergab keine Erkenntnisse, die wussten das auch nicht <rolleyes>. Die Prüfung ging erstmal beanstandungsfrei weiter, aber die FIN musste er ja nun noch finden. Irgendwann löste der immer noch grinsende Prüfer von nebenan auf, der hatte das Erlebnis auch schon mal. Wir hätten die nie gefunden ...

Manchmal bekommt man ja auch mit, was auf den Nebenbahnen so steht. Wennn die Reifen dann älter sind als der Prüfer (dreistellige DOT-Nummer ohne Dreieck), dann musste der auch erstmal in die Runde fragen, was das denn bedeutet ...

Gruß
K.R.
Sellabah
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#8

Beitrag von Sellabah »

Wenn ich es selber an den Füßen hatte, bin ich zur DEKRA und war relativ schnell und unkompliziert mit Plakette wieder draußen.
Kassiert wurde am Ende.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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saxe
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#9

Beitrag von saxe »

Sellabah hat geschrieben: Mo 15. Mai 2023, 11:51
Wenn ich es selber an den Füßen hatte, bin ich zur DEKRA und war relativ schnell und unkompliziert mit Plakette wieder draußen.
Kassiert wurde am Ende.

LG
Sven
Servus

Wurde da geprüft ob die Gasplakette noch gültig ist?

Gruß und Danke
Sellabah
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#10

Beitrag von Sellabah »

War zu der Zeit gesetzlich nicht erforderlich, aber ich hatte es freiwillig bei der Durchsicht vorher machen lassen.
Es gab aber Diskussionen und Telefonate mit anderen Wohnmobilisten, als ich mit dem Motorroller dort war.
Letztendlich wollten sie natürlich eine Gasprüfung dann verkaufen.
Da hilft freundlich konseqentes Auftreten.

LG
Sven
Mit ´nem ALPA unterm Hintern kann man prima überwintern.
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jagstcamp-widdern
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#11

Beitrag von jagstcamp-widdern »

vergangene woche bei der dekra hat sich niemand für gas interessiert...
So weit, so gut!

Hartmut vom Jagstcamp, DEM Reisemobiltreff im unteren Jagsttal :!:
https://www.jagstcamp-widdern.de

Noch mit MaxiDaily 35S12, ab Sommer MaxiSprinter 314cdi 8-)
Anon22
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#12

Beitrag von Anon22 »

Es ist ermüdent in fast allen Tröds die gleichen Beiträge zulesen.

Danke für die Rücksicht.

viewtopic.php?t=2627&hilit=gaspr%C3%BCfung&start=80
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eclipse88
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Re: Geschichten vom Technischen-Überwachungs-Verein

#13

Beitrag von eclipse88 »

Ich bin mit meiner Eclipse zum TÜV. Maximal tief, was mit dem Gewinde drin war und eintragungsfähig war.
Also alles safe. Dann kam die erste HU, der nette Herr schaute sich das Auto an und sagte nur "Uiuiui Ganz schön tief..."
Ich nur "Alles safe und eingetragen"
Er nun: "Dann muss ich mir was überlegen..."
Meine Augen wurden größer....
"Wenn ich so in den Bremsen Prüfstand fahre, reiße ich dir deine Front ab....."
Er schaute auf die VA Bremsen...
"Sind ja frisch gemacht. Super dann fahre ich nur mit der HA auf die Rolle. *THUMBS UP*
Ohne Mängel durch.....
Das Leben ist zu kurz für irgendwann!!!

Grüße Eric
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