Reparatur von morschen Holz ("Torf") mit Epoxidharz
Verfasst: Do 22. Jun 2023, 16:01
Hallo Zusammen,
viele von uns die ein altes Womo fahren kennen das Problem: Ein über Jahre unentdeckter Wasserschaden, das Holz an Wand und Boden fault und so wird man irgendwann unfreiwillig zum „Torfstecher“.
Diese Probleme hatte ich auch bei meinem alten Concorde 790St. Mittlerweile wurde das Womo komplett neu abgedichtet und die Wände sowie die Schränke die in Mitleidenschaft gezogen waren, wurden von mir getauscht und restauriert. Wobei ich gerade an den Wänden, an denen nur das Sperrholz etwas weich war mit speziellen Holzhärter gearbeitet habe.
In der Hoffnung nun alle Wasserschäden beseitigt zu haben, starteten Anfang des Jahres unsere Vorbereitung zur neuen Saison ..und plötzlich bemerkte ich, dass in der Garage der Boden etwas nachgab. Bei näheren nachsehen war klar: Ein uralter Wasserschaden, morsches Holz über die ganze Länge der Garage und in einer Breite von ca 40 cm. Das Problem bei meinem Womo: Die Garage verdient den Namen eigentlich nicht wirklich. Auf der einen Seite ist unter den Stockbetten ein Stauraum von ca. 80x80x60cm und der Rest ist im Prinzip ein 80cm breiter und ca 25 cm hoher Doppelboden über die gesamte Breite des Womos. Mein erster Gedanke war natürlich: „Raus mit der alten Torf-Platte und mach eine Neue rein“ ABER: Von unten kommt man nicht ran an die Platte, da die Garage in einem vernieteten Blechkasten sitzt und das Arbeiten „über“ die Garage mag zwar auf der einen Seite bei den Stockbetten mit der großen Öffnung noch gut gehen, aber spätestens wenn der Unterbodenteil mit seinen 25 cm Höhe beginnt, hast Du verloren. Zudem kommt noch, dass ich leicht klaustrophobisch veranlagt bin und mit meinen über 90 Kilo Gewicht die Gefahr besteht, dass ich mich bei eventuellen Reparaturversuchen so verkeile, dass mich hätte die Feuerwehr aus der Garage herausschneiden müssen.
Was tun?
Da ich schon bei dem Wänden mit Holzhärter gearbeitet habe kam ich auf die Idee eine ähnliche Reparatur mit Epoxidharz zu versuchen. Es gibt im Fachhandel auch ein spezielles (Streich-)Harz genau für solche Problemstellung zu kaufen. Das Harz ist auf Wasserbasis und somit mit Wasser verdünnbar und riecht nicht.
Im ersten Schritt habe ich alle morschen Teile der Bodenplatte entfernt. Mit verlängerten Spachtelstiel gelang es mir auch an die nur schwer zugänglichen Stellen in der Garage zu kommen. Natürlich hatte ich dann eine komplette Kraterlandschaft in der Garage. Danach habe ich die Holzplatte (oder was davon nun übrig war) 2 mal mit Epoxidharz gestrichen …oder vielmehr „ertränkt“, bis alles (nach dem es wieder trocken war) einen festen Eindruck gemacht hat. Im nächsten Schritt habe ich mir für ein paar Euro Holzmehl bestellt und mit dem Epoxidharz vermischt, bis sich eine spachtelfähige Masse gebildet hat. Damit wurden dann die ganzen Löcher zugespachtelt und im letzten Schritt wurde alles so gut es ging abgeschliffen. Das Ganze ist im Moment noch nicht ganz eben und gewinnt noch keinen Schönheitspreis. Wenn ich Lust und Laune habe, werde ich den Boden nochmal ausgießen mit Harz um eine komplett plane Fläche zu bekommen. Aber das Ergebnis überzeugt mich jetzt schon. Das Epoxidharz hat sich gut mit dem Holz verbunden und macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich bin sehr gespannt wie sich die Konstruktion im Laufe der Zeit bewährt.
Um das Ganze jetzt nocheinmal klarzustellen: Mir ist vollkommen bewusst, dass normalerweise eine korrekte Reparatur von „Torpfstellen“ nur über einen kompletten Neuaufbau des betroffenen Holzes geht! (….und wahrscheinlich wäre ich in unserem großen Schwesterforum über diese Art von Reparaturbericht von den dortigen meinungsbildenten Klientel gelyncht worden). Aber ich wollte Euch nur mal meinen Lösungsansatz für eben nur schwer zugängliche Torfstellen zeigen. Ob die Reparatur mit Epoxidharz sich als praxistauglich erweißt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Gerne werde ich Euch weiter auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße,
Achim
viele von uns die ein altes Womo fahren kennen das Problem: Ein über Jahre unentdeckter Wasserschaden, das Holz an Wand und Boden fault und so wird man irgendwann unfreiwillig zum „Torfstecher“.
Diese Probleme hatte ich auch bei meinem alten Concorde 790St. Mittlerweile wurde das Womo komplett neu abgedichtet und die Wände sowie die Schränke die in Mitleidenschaft gezogen waren, wurden von mir getauscht und restauriert. Wobei ich gerade an den Wänden, an denen nur das Sperrholz etwas weich war mit speziellen Holzhärter gearbeitet habe.
In der Hoffnung nun alle Wasserschäden beseitigt zu haben, starteten Anfang des Jahres unsere Vorbereitung zur neuen Saison ..und plötzlich bemerkte ich, dass in der Garage der Boden etwas nachgab. Bei näheren nachsehen war klar: Ein uralter Wasserschaden, morsches Holz über die ganze Länge der Garage und in einer Breite von ca 40 cm. Das Problem bei meinem Womo: Die Garage verdient den Namen eigentlich nicht wirklich. Auf der einen Seite ist unter den Stockbetten ein Stauraum von ca. 80x80x60cm und der Rest ist im Prinzip ein 80cm breiter und ca 25 cm hoher Doppelboden über die gesamte Breite des Womos. Mein erster Gedanke war natürlich: „Raus mit der alten Torf-Platte und mach eine Neue rein“ ABER: Von unten kommt man nicht ran an die Platte, da die Garage in einem vernieteten Blechkasten sitzt und das Arbeiten „über“ die Garage mag zwar auf der einen Seite bei den Stockbetten mit der großen Öffnung noch gut gehen, aber spätestens wenn der Unterbodenteil mit seinen 25 cm Höhe beginnt, hast Du verloren. Zudem kommt noch, dass ich leicht klaustrophobisch veranlagt bin und mit meinen über 90 Kilo Gewicht die Gefahr besteht, dass ich mich bei eventuellen Reparaturversuchen so verkeile, dass mich hätte die Feuerwehr aus der Garage herausschneiden müssen.
Was tun?
Da ich schon bei dem Wänden mit Holzhärter gearbeitet habe kam ich auf die Idee eine ähnliche Reparatur mit Epoxidharz zu versuchen. Es gibt im Fachhandel auch ein spezielles (Streich-)Harz genau für solche Problemstellung zu kaufen. Das Harz ist auf Wasserbasis und somit mit Wasser verdünnbar und riecht nicht.
Im ersten Schritt habe ich alle morschen Teile der Bodenplatte entfernt. Mit verlängerten Spachtelstiel gelang es mir auch an die nur schwer zugänglichen Stellen in der Garage zu kommen. Natürlich hatte ich dann eine komplette Kraterlandschaft in der Garage. Danach habe ich die Holzplatte (oder was davon nun übrig war) 2 mal mit Epoxidharz gestrichen …oder vielmehr „ertränkt“, bis alles (nach dem es wieder trocken war) einen festen Eindruck gemacht hat. Im nächsten Schritt habe ich mir für ein paar Euro Holzmehl bestellt und mit dem Epoxidharz vermischt, bis sich eine spachtelfähige Masse gebildet hat. Damit wurden dann die ganzen Löcher zugespachtelt und im letzten Schritt wurde alles so gut es ging abgeschliffen. Das Ganze ist im Moment noch nicht ganz eben und gewinnt noch keinen Schönheitspreis. Wenn ich Lust und Laune habe, werde ich den Boden nochmal ausgießen mit Harz um eine komplett plane Fläche zu bekommen. Aber das Ergebnis überzeugt mich jetzt schon. Das Epoxidharz hat sich gut mit dem Holz verbunden und macht einen sehr stabilen Eindruck. Ich bin sehr gespannt wie sich die Konstruktion im Laufe der Zeit bewährt.
Um das Ganze jetzt nocheinmal klarzustellen: Mir ist vollkommen bewusst, dass normalerweise eine korrekte Reparatur von „Torpfstellen“ nur über einen kompletten Neuaufbau des betroffenen Holzes geht! (….und wahrscheinlich wäre ich in unserem großen Schwesterforum über diese Art von Reparaturbericht von den dortigen meinungsbildenten Klientel gelyncht worden). Aber ich wollte Euch nur mal meinen Lösungsansatz für eben nur schwer zugängliche Torfstellen zeigen. Ob die Reparatur mit Epoxidharz sich als praxistauglich erweißt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Gerne werde ich Euch weiter auf dem Laufenden halten.
Viele Grüße,
Achim