Frankia F-Line I 680 plus
Verfasst: Sa 29. Jun 2024, 11:59
Name: AC/DC
Motto: Take a Walk on the Wild Side
Body: Made by Frankia - Juli 2023, Type: F-Line I 680 plus (Hecksitzgruppe + Hubbett vorn), 4,5 t
Basis: FIAT Ducato 180 Multijet 3 - 9-Gang-Automatik - 450 Nm - Euro 6D-Final
Extras ab Werk:
ALDE-Compact 3030 mit Wärmetauscher, Webasto-Standheizung, Dometic 2200 Klima,
Digitales Cockpit, LED-Scheinwerfer, AHK.
Extras vom Händler:
Caratec TV + Router, Thule Türverriegelung/Handlauf, Goldschmitt Zusatz-LF HA + Hubstützen LMC smart
Reklamationen / Beanstandungen:
Wasserpumpe - Das ab und zu auftretende „Pulsieren“ der Druckpumpe sowie ein zu frühes Abschalten konnte durch Regulierung vom Abschaltdruck zunächst behoben werden. Trat aber dann doch wieder unvermindert auf. Scheinbar ist dies bei den Standardpumpen kein Defekt und auch kein Mangel. Den Druckausgleichstank, der dieses Problem lösen soll, habe ich schließlich selbst eingebaut. Falls ich auch noch ein Wasserfiltersystem nachrüsten sollte, würde ich auf eine Pumpe mit elektronischer Regelung wechseln, weil dann Druckverluste von der Pumpe automatisch ausgeglichen werden. Aktuell wird das Pulsieren trotz Ausgleichstank immer stärker und aus den Zapfstellen kommt auch selten die Wassertemperatur, die man erwartet. Bleibt also ne Baustelle und ein neuer Termin beim Händler-Service ist vereinbart.
Licht im Bug (unter Hubbett) - Funktionierte nicht bei hochgefahrenem Bett. Anschlagkontakt für den Wechsel der Lichtquellen (Bett oben/unten) wurde nachjustiert. Ansonsten funktioniert das elektrische Hubbett bisher einwandfrei. Was man aber erst nach dem Kauf entdeckt, ist die Teilung der Matratze am Kopfende. Damit das Bett samt Matratze in den oberen Bereich passt, müssen vor dem Hochfahren zwei Matratzenteile von 100 x 12 x 20 umgeklappt werden. Nicht weiter schlimm dieser Vorgang, aber bei einem späteren Matratzentausch ein vielleicht zusätzliches Problem. Außerdem liegen diese Matratzenteile bei heruntergefahrenem Bett recht eng an der Frontmarkise an. Wir nutzen deshalb aussen eine Frontscheibenisolierung von Hindermann und senken die Markise ab. Verbessert zudem das Raumklima im Bugbereich für die Nacht.
Router - Einer der zwei SIM-Karten-Schächte war defekt. Das „Problem“ wurde auf meinen Wunsch und in Abstimmung mit dem Frankia-Händler direkt bei Caratec in Landau behoben. Zufrieden bin ich mit dem Teil aber noch nicht. Muss wohl noch die richtige Konfiguration finden, denke ich.
Elektr. Trittstufe - Klappt relativ weit nach unten aus, so das zwischen Klappstufe und 1. Stufe im Wohnmobil die Höhe insb. für kleinere Pers. nicht bequem ist. Noch keine Alternativlösung gefunden, außer das wir eine separate Doppeltrittstufe in der Garage mitführen.
Warum dieses Fahrzeug?
Nachdem unsere Kinder beide eine eigene Wohnung haben und nur noch selten mit uns auf Tour gehen oder campen, sollte es eigentlich das Hymer Duomobil werden, wenns finanziell passt. Vom alten Hymer B 654 waren wir mit den beiden gegenüber platzierten Sitzbänken (neudt. Face-to-Face-Sitzgruppe) großzügiges gemütliches Wohnen gewohnt. Der Grundriss vom Duomobil mit der Rundsitzgruppe im Heck und dem Doppelbett vorn - mit einem großzügigen Bad dahinter über die gesamte Fahrzeugbreite - erschien uns ideal und erinnerte mich auch an den guten alten Karmann Distance Wide aus den 90ern, für den ich mal geschwärmt habe. Nur gab es dieses Modell bei Hymer nun nicht mehr. Also schauten wir uns zunächst andere mögliche Hymer-Lösungen an. Kamen dann aber schnell zurück auf unseren Wunsch-Grundriss, der bei Dethleffs, Carthago sowie bei Frankia in verschiedenen Ausführungen zu haben ist. Nach der ersten Tuchfühlung und Beratung bei Frankia waren wir uns schnell einig: Das ist unser neues Wohnmobil! Weil es in Ausstattung und Qualität dem hohen Preis noch gerecht wird. Diesen Eindruck hatten wir bei Hymer und Dethleffs nicht (mehr) und der Carthago gefiel uns innen nicht und ist auch einfach zu teuer - aus unserer Sicht ohne mehr Wert zu bieten.
Bisherige Erfahrungen:
Fahrzeug
Mit der Kombination aus 180 PS-Antrieb und 9-Gang-Automatik ist jede Fahrsituation komfortabel zu beherrschen. Die großen Busspiegel und der separat links montierte Kamera-Monitor sorgen dafür, das ich auch nach hinten alles im Blick behalte. Allein wenn rechts vor links in spitzen Winkeln daher kommt, wie auf einigen Autobahnraststätten, ist ein Fenster rechts wenig und ich muss zur Not den rechten Aussenspiegel verstellen. Bisher klappte es aber immer ohne, zumal wenn die Beifahrerin dabei ist. Das Problem mit dem linken Aussenspiegel beim einfahren in den Kreisverkehr gibt es mit den Busspiegeln vom Frankia nicht mehr. Die Zusatzluftfederung erhöht Fahrsicherheit und Fahrkomfort nochmals spürbar, die ersten 4000 km bin ich ja noch ohne gefahren, und hilft in manchen Situationen, ein Aufsetzen des Hecks - vor allem mit dem Fahrradträger - zu verhindern. . Auf jedem SP ist es außerdem ein Vergnügen, die hydraulischen Hubstützen auszufahren. In max. 2 Minuten steht AC/DC perfekt und ohne Schwanken. Bei dieser Fahrzeughöhe und meinem Alter ist dieser Komfort wirklich kein Luxus.
Innenausstattung
Die Pilotensitze im Fond sind straff und bieten guten Seitenhalt, auch wenn hier gegen Aufpreis sicher noch mehr Komfort möglich gewesen wäre. Die Rundsitzgruppe im Heck ist unvergleichlich bequem und bietet Platz für bis zu 6 Personen sowie unter den Bänken links und rechts noch viel und gut zugänglichen Stauraum. Das Hubbett bietet auf 2,0 x 2,0 m abzüglich dem Ausschnitt am Fussende von ca. 45 x 45 cm reichlich Platz zum schlafen. Die mittig geteilte Kaltschaummatratze ist 12 cm dick und zusammen mit dem Abstandsgewirke recht hart. Wir haben uns deshalb einen Topper von Tempur quer draufgelegt mit 1,60 x 2,00 m. So passt es auch mit dem Schlafkomfort. Frankia sollte sich trotzdem überlegen, ob hier nicht ein höherwertiges Alternativangebot in den Konfigurator aufgenommen werden sollte. Der Dometic-Tower, bestehend aus Kühlschrank, Gefrierfach und Backofen arbeitet einwandfrei. Die Größe ist nicht nur für Biertrinker beeindruckend. Der Backofen ist in 12 - 15 min. auf 200 Grad. 220 Grad sind max. Empfehlenswert ist ein Backofenthermometer. Für ca. € 10,00 zu haben. Eine normal hohe Auflaufform oder eine Springform passen rein. Nicht nur schick, sondern auch praktisch: Der 2-flammige Thedford-Gasbrenner, weil es hier auch mit zwei größeren Töpfen passt und die Glasplatte leicht zu reinigen ist. Waschbecken und Dusche sind großzügig gestaltet. Absolut super ist die Warmwasserheizung, weil sie sehr leise eine angenehme Wärme erzeugt. Auch das Heizen während der Fahrt über den Wärmetauscher klappt super und hält die Temperatur im gesamten Wohnmobil auf z.B. 20 + Grad konstant. Getestet bei etwa + 7 Grad Aussentemperatur.
Aussenausstattung
Die bei Frankia übliche zentrale Versorgung mit Frischwasser-Schlauchanschluss und Abwasserschlauch sowie einem sep. Stromkabel mit Aufrollautomatik erweist sich wie erwartet als überaus praktisch. Ebenso praktisch ist die Frankia-typische große Heckklappe, die eine Nutzung der Garage für Camping-Mobilar etc. sehr einfach macht. Das gesamte Vorzelt- sowie Markisen-Zubehör, die zweite Thedford-Cassette, Elektrokabel, Wasserschläuche und Werkzeug passen in den mittleren Doppelboden. Fahrräder setzen wir auf den Thule-Träger für die AHK.
Die integrierte Kabeltrommel hat nur einen Nachteil bei einem Schaden am Kabel durch z.B. Nagetiere, wie es uns jetzt passiert ist. Ergebnis: Das Kabel ist jetzt ca. 5 m kürzer und beim nächsten Aufenthalt auf einem Bauernhof-CP werde ich Kabelschutz verwenden.
Ich könnte noch viel schreiben. Aber am besten fragt, wenn ihr was Bestimmtes wissen wollt.
Eines können wir schon jetzt sagen: Wir haben uns richtig entschieden.