Heute wird´s tierisch

Als wir uns gestern Abend die Landkarte von Schweden angeschaut haben, stellten wir fest, dass die höchste, befahrbare Passstraße von Schweden gar nicht so weit von uns entfernt lag und man die Strecke gut in unsere Route einbauen konnte. Wir hatten in unserer Vorbereitung schon einige Video´s über die Strecke gesehen und was lag nun näher, als ebenfalls dort einmal vorbei zu fahren.
Nach unserem guten Morgen Kaffee ging es dann auch schon los.
Zunächst mussten wir noch ein gutes Stück über die E45 in Richtung Süden fahren und kamen durch mach hübsche Ansiedlungen.
Später wurden dann die Straßen kleiner und wesentlich schöner zu fahren.
Man konnte während der Fahrt die schöne Landschaft wesentlich besser anschauen.
Nach ca. 140 km folgten die ersten Anstiege und die Vegetation wurde karger, aber auch viel bunter.
Es dauerte dann auch nicht mehr lange und der Straßenbelag wechselte von glatten Asphalt auf groben Split mit Waschbrettoberfläche. Wir wussten, dass diese Schotterpiste an die 40 km lang sein sollte und nur 2-3 kurze Stücke eine neue Oberfläche bekommen hatten.
Aus der Ferne konnte man dann auch schon mal ein Rentier in der bunten Steppe erkennen.
Als wir dann nach 15 km, in einer Höhe von 975 m ü.n.N, den Scheitelpunkt des Flatruetvägen erreichten, genossen wir erst einmal die weite, farbige Landschaft....
....und schauten uns hier oben um.
Als nächstes hieß es dann, den Passabstieg über weitere 25 km Schotterstrecke zu fahren, um dann wieder auf einer asphaltierten Straße in Richtung Särna zu fahren.
Noch bevor wir überhaupt auf der geteerten Straße ankamen, begegneten uns immer häufiger Rentiere, die mitten auf der Fahrbahn standen und nicht dran dachten, freiwillig Platz zu machen.
Auch im Randstreifen zogen sie so nahe an unserem Auto vorbei, dass man sie durchs offene Fenster hätte berühren können.
Je weiter wir in Richtung Särna kamen, umso mehr Tiere kreuzten unseren Weg.
Mal sahen wir eine große Herde in den Wiesen neben der Straße,....
....und dann wieder einzelne Familien im trockenen Gras.
Es waren auch sehr stattliche Tiere dabei, die ein auffällig mächtiges Geweih trugen.
Als wir dann an einer schönen Lichtung und einem angrenzenden Parkplatz vorbei kamen, entschieden wir uns, einfach in diesem Rentier-Gebiet zu bleiben und die kommende Nacht zu verbringen.
Eine Drohnenaufnahme zeigte uns, dass wir hier weit und breit keine "Nachbarn" haben und durchaus die Möglichkeit besteht, in dieser Abgeschiedenheit die hiesige Tierwelt zu beobachten.
Ich stellte das Womo auf einen kleinen Hügel, damit wir einen besseren Überblick auf die Lichtung haben.
Und dann dauerte es keine halbe Stunde bis sich die ersten Rentiere zu uns gesellten.
Es kamen in Laufe der nächsten Zeit immer mehr Tiere....
....in unmittelbaren Nähe an unserem Auto vorbei.
Und manchmal wurde der Abstand sogar so gering, dass sich der Fotograf ebenso über die plötzliche Nähe erschrocken hat, wie das Rentier selbst auch.
Morgen fahren wir weiter nach Idre, dort machen wir unsere V/E und danach geht es dann in den Nationalpark Grövelsjön.
Doch darüber berichte ich dann später wieder.
Hier nochmal eine Übersichtskarte unserer bisher zurück gelegten Route.
