Sellabah hat geschrieben: Do 27. Apr 2023, 00:27
WoMoFahrer hat geschrieben: Mi 26. Apr 2023, 23:00
....Im Hubschrauber habe ich tausende von Stunden verbracht ......
Ich ziehe meinen Hut und hoffe auf einen Tröt dazu.
Denn da hast Du etwas ganz Besonderes gemacht.
LG
Sven
Hallo Sven
Darüber habe ich schon ab und zu etwas hier im Forum geschrieben.
Wenn ich mein fliegerisches Leben in einer Kurzfassung schreiben würde , wären das min. 250 Seiten.
Da ich in einem Zeitraum von ca. 15 Jahren einen großen Teil in einer Staffel geflogen bin, die es in der BW nur einmal gegeben hat, bin ich die meiste Zeit im Ausland unterwegs gewesen, von Nord Norwegen im Winter, bis Ost-Anatolien im Sommer. Das war Abenteuer pur. Ich war auch der letzte Staffelkapitän dieser Staffel, die dann Ende der 1990iger Jahre der Friedensdividende zum Opfer gefallen ist. Immerhin habe ich es als Truppenoffizier im Dienstgrad Oberstleutnant zu 5039:40 h Flugzeit gebracht. Dazu kommen noch ca. 1500 Flugstunden privat auf Flächenflugzeugen. So ungefähr 5000 Flugstunden bin als Fluglehrer geflogen.
Mit 51 Jahren habe ich dann die Chance genutzt und habe mich in den vorgezogenen Ruhestand versetzen lassen, denn ich konnte mir das Elend nicht mehr länger anschauen. Ich war Berufssoldat aus voller Überzeugung. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass das einzige mit dem es in der Bundeswehr bergauf gegangen ist, die Geschwindigkeit war, mit der es bergabgegangen ist. Und daran hat sich bis jetzt nichts geändert, leider. 4 Wochen später bin ich dann nach Zadar gegangen und habe dort als Fluglehrer für eine Lufthansa Flugschule als Fluglehrer gearbeitet. Das hat richtig Spaß gemacht, aber 1000 km von zu Hause weg, war dann doch nix. Dann hat mich ein ehemaliger Flugschüler gefragt ob ich mir vorstellen könnte für Ihn zu arbeiten, das habe ich dann auch gemacht. Meine erste große Aufgabe war dann der Bau einer neuen Firmenzentrale für 4 Mio €, da durfte ich so richtig meine Vorstellungen als Dipl. Ing. ausleben, mit dem Ergebnis, dass das Budget eingehalten worden ist, ich aber durch meine Ideen die berechneten Betriebskosten um 75% gesenkt habe. Ich hatte als Nr. 32 in dieser Firma angefangen. Die Firma wurde dann mit ca. 70 Mitarbeitern verkauft. Die neue Firma hat mich dann gebeten für die dann drei Firmen eine gemeinsame Verwaltung auf zu bauen, das habe ich dann auch gemacht, den verwalten konnten wir ja in der BW sehr gut und mich dann 2017 als externer Chef der Verwaltung von 530 Mitarbeitern in den Ruhestand verabschiedet.
Wenn mir das jemals jemand als meine Zukunft prophezeit hätte, hätte ich Ihn für verrückt erklärt aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Und jetzt kommt noch was sehr negatives. 2012 bin ich an Neuroborreliose erkrankt und musste deshalb mit dem fliegen aufhören. 2019 hatte ich dann endlich einen Arzt gefunden, der mir helfen konnte.
Sven, jetzt habe ich extra wegen Dir meine Lebensgeschichte sehr gekürzt beschrieben, aber bitte, verrate es Keinem, das war nur für Dich.
