
Es ist schon erstaunlich, dass es eigentlich in Schweden überall schnelle Internetanbindungen gibt und wir trotzdem immer die Stellen mit den weißen Flecken auf der Karte finden


Nachdem wir am Samstag von dem Bootsrennen wieder weg fuhren, haben wir ganz in der Nähe wieder ein schönes Anwesen für die Übernachtung gefunden.

Es war wieder einmal ein Schloss oder Herrenhaus, mit riesiger Parkanlage und einer Häusersiedlung, wohl für die Arbeiter, denn auch hier war damals ein Metallwerk angesiedelt. Lövstabruk, so der Name des Anwesens, ist ein Ort in der Gemeinde Tierp und hat noch circa 100 Einwohnern. Lövstabruk hatte eine international bekannte Wallonen-Hütte – eine Eisenhütte, in der in früheren Zeiten überwiegend Wallonen beschäftigt waren. Im Ort gibt es unter anderem das Gutshaus und die Kirche von Lövstabruk.

In der Kirche befindet sich eine berühmte Cahmanorgel und sie hat den typischen abgesetzten Glockenturm, der hier im Ort auf der anderen Straßenseite und somit im Schlosspark steht. Leider war die Kirche während wir dort waren geschlossen, denn die große Pfeifenorgel hätte mich schon sehr interessiert.

Der Gutshof von Lövstabruk besteht aus einem zweigeschossigen Hauptgebäude mit zwei angebauten Seitenflügeln. In einigem Abstand zu diesen gibt es noch zwei halbrunde Flügel. Die Gebäude sind komplett aus Stein gebaut, im Gegensatz zu der sonst in Schweden üblichen Holzbauweise.

Da es am nächsten Tag schon ziemlich früh anfing zu regnen, beschlossen wir, dass wir uns zunächst mal in den Schären östlich von Stockholm einen asphaltierten Parkplatz für die Übernachtung suchen wollten.

Recht schnell haben wir einen Platz am Ende einer Schotterpiste gefunden, an der es auch einen kleinen Badestrand gab.

Etwas weiter war nochmal ein kleiner Sandstrand und eine schöne Liegewiese. Schade, dass wir heute den Regen hatten, hier hätte man einen schönen Badetag einlegen können.


Aus dem angrenzenden Waldstück, durch den sich idyllische Wanderwege, die mit Rindenmulch abgedeckt waren, hörten wir immer wieder das Geklopfe eines Spechtes. Also schnappte ich mir die Kamera und suchte den kleinen "Woody Woodpecker", den ich kurz drauf auch bei der Arbeit beobachten konnte.

Gestern ging es dann etwas weiter in die Schären hinein. Zunächst fuhren wir am Bogesunds Slott....

....und dem Bogesunds Vandrarhem vorbei, zu der Insel Vaxholm, die über eine Brücke erreichbar ist. Gerne wären wir über Nacht dort geblieben, aber es war zum einen sehr voll, der Stellplatz schwer durch die vielen Fußgänger erreichbar und es gibt zeitliche Einschränkung beim Aufenthalt. Tagsüber darf man nur 4 Std. auf dem Platz parken. Zwischen 18-8 Uhr ist die Begrenzung aufgehoben.

Also nahmen wir die nächste Fähre und fuhren rüber zu der nächsten Insel.

Ein letzter Blick vom Schiff auf den gemütlichen Hafen von Vaxholm....

....und auf die kleine, vorgelagerte Insel mit dem wehrhaften Kastell Vaxholm. Danach ging es über die Insel Rindö, auf der es keine Stellplätze gibt, zur großen Halbinsel Varmdö.

Dort wurden wir so gleich von einem Rudel Damhirsche empfangen.

Wir sahen sie aus dem Auto heraus auf einem großen Feld, hielten an und schlichen uns in ihre Nähe. Die Tiere hatten uns natürlich sofort gewittert und ließen uns nicht mehr aus den Augen.

Nur wenige Kurven weiter kamen wir an "Grusbrottet Lagune" vorbei und machten dort erst einmal eine Kaffee- und Gebäckpause.

Die Grusbrottet-Lagune ist so etwas wie ein verstecktes Juwel auf Värmdö in den Schären. Es handelt sich um einen ehemaligen Kiesbruch, der mit seinem schönen Ausblick und mit klarem Wasser, welches je nach Wetterlage in verschiedenen Grün-, Türkis- und Blautönen schimmert, zum Baden einlädt. Und wer genau hinschaut, der entdeckt unser WoMo am Rande der Grube im Wald.
Als wir dann, im Verlauf unseres weiteren Weges, durch Kolvik kamen, viel uns ein Wegweiser ins Auge


Wir staunten nicht schlecht, als wir plötzlich vor dem buddhistischen Heiligtum standen. Die Farben der Häuser und Figuren leuchteten trotz des verhangenen Himmels.

Alles war sauber, gepflegt und liebevoll arrangiert. Es gab dort auch ein kleines Restaurant, aus dem sich der Duft der asiatischen Küche über den Platz ausbreitete. Hätten wir nicht kurz zuvor bei der Kaffeepause das Gebäck gegessen, wären wir bestimmt schwach geworden.

Und so haben wir uns damit begnügt, uns die Details des Tempels anzuschauen und dann wieder unserem eigentlichen Weg zu folgen, denn wir wollten ja noch zu unserem Ü-Platz weiterfahren.

Für diese Nacht hatten wir uns den Parkplatz eines großen Reiterhofes ausgesucht. Der Hof ist ein bekanntes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, denn hier können die Kleinen Kontakt zu den großen Tieren aufnehmen. Es gibt unter anderem auch einen großen Spielplatz, einen Sportboot-Hafen, mehrere Feuerstellen und unzählige Wanderwege durch die Wälder der Umgebung.

So viel vor weg, wir haben hier sehr gut geschlafen und werden dann morgen von unseren weiteren Erlebnissen berichten.