Geschickt aussteigen und genießen.

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biauwe
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#41

Beitrag von biauwe »

Anuzs hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 16:21
Was habt ihr (außer Reisen) nach dem vorzeitigen Ruhestand mit Euch angefangen?
Reisen braucht schon viel Zeit und Planung.
Nicht unbedingt mit dem Womo, aber Fernreisen und da gab es ja ein Problem, in den letzten 3 Jahren.
Spitzbergen, die Segelreise fiel aus.
Und andere Planungen auch.
Und es gibt viel sportliche Aktivitäten die wir machen: https://www.ski-web24.de/Tourenbuch/frame.htm
Photographien, Filme machen, gut Kochen und Essen.
Dann haben wir noch zwei Enkel, Zwilling. Die reisen auch ab und zu mit oder sind auf dem Dauer-CP mit uns zusammen.
Gruß Uwe
Aktuelle Reise: https://www.ski-web24.de/Inseln/Usedom/frame.htm
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#42

Beitrag von Cash »

Hallo Mexi,
Gelsenkirchener Barock war spaßig gemeint und bezieht sich auf Produkte aus Schlüsselfeld!
Wer's mag :!:
Beste Grüße Cash
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Mexi
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#43

Beitrag von Mexi »

Cash hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 18:34
Hallo Mexi,
Gelsenkirchener Barock war spaßig gemeint und bezieht sich auf Produkte aus Schlüsselfeld!
Wer's mag :!:
Beste Grüße Cash
Aber was hat das mit dem Thema hier zu tun?
Viva La Vida!
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#44

Beitrag von Austragler »

Ich konnte mit 61 Jahren aufhören in einer Firma zu arbeiten. Die eineinhalb vorhergegangenen Jahre hats gebraucht um mich zu überzeugen dass die Arbeit unter der neuen Führung keinen Sinn hat. Es fiel mir schwer mich mit Leuten herumschlagen zu müssen die vom Tuten und Blasen keine Ahnung hatten. Wir waren in einer Filiale der Firma 3 Verkäufer und ein Nachwuchsverkäufer. Wir 3 Seniorverkäufer sind am selben Tag zur Geschäftsleitung gefahren um unsere Kündigungen abzugeben. Es gab nur Diskussionen wer als erster reingeht.
Auf mich als Ältestem ist man dann von Seiten der Gesellschafter herangetreten um die Gründe zu erfahren. Ich blieb ganz sachlich und orakelte dem Vertreter der Gesellschafter dass die Firma in den nächsten eineinhalb Jahren
ihre Existenz wahrscheinlich aufgeben würde und da wollte ich nicht dabeisein.
Was können wir tun ?
Die drei Blindgänger ( den Geschäftsführer und zwei Verkaufsleiter) rausschmeissen, jeder Tag an dem die da sind ist einer zu viel, war meine Antwort.
Würden sie die Leitung des Gebrauchtwagengeschäftes übernehmen ? wurde ich gefragt.
Jetzt nicht mehr, der Hund ist quasi schon erfroren, war meine Antwort.
Ich wurde früher schon mal gefragt, habe jedoch abgelehnt weil ich einige Vertragsdetails nicht akzeptiert habe.
Den jüngsten der Verkaufsleiter habe ich nach allen Regeln der Kunst in die Pfanne gehauen, in keiner Weise unfair oder unsachlich. Es gab in unserem Bestand praktisch keine attraktiven Gebrauchtwagen, es wurde alles was ging an Gebrauchtwagenaufkäufer abgedrückt. Machte er selber und sparte somit die Provision. Dass bei derartigen Aktionen Scheine in die eigene Tasche wandern ist branchenüblich. Was die Händler nicht brauchen konnten stand auf dem Hof, da waren keine attraktiven Fahrzeuge mehr dabei. Der Verursacher verließ 2 Wochen nach mir die Firma. Nicht auf eigenen Wunsch.....
So war mein Ausstieg eigentlich nicht geplant, im Nachhinein jedoch das Beste was ich je gemacht habe.
Und mein Orakel hat sich bewahrheitet. Nach etwas über einem Jahr wurde die Firma verkauft, die beiden verbliebenen und von mir wenig geschätzten "Führungskräfte" wurden von den neuen Besitzern nicht übernommen.
Eine jahrelang erfolgreiche und gesunde Autovertretung an die Wand zu fahren, da gehört schon was dazu.

Ich muß noch hinzufügen dass mein Ausstieg in Abstimmung mit der Agentur für Arbeit stattfand. Man war dort sehr kooperativ, meine Argumente wurden angehört, die Begleitumstände wurden erkannt. Schließlich konnte und wollte man mir nicht kündigen, ich musste den Anstellungsvertrag selber kündigen. Das konnte ich dann tun ohne eine Sperre des ALG zu bekommen.
Gruß aus Oberbayern
Franz
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#45

Beitrag von Nikolena »

Kalle-OB hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 15:46
Variokawa hat geschrieben: Fr 15. Sep 2023, 23:57

Das wurde ich auch gern tuen, leider ist ein Gastronomie Objekt uninteressant, kein Schwein will es haben, geschweige dafür bezahlen ahahahhahahaha
Werde also bald 1-2 Jahre mein Laden verscherbeln
Das du einmalig ein Unternehmen verkaufen kannst und den Verkaufserlös nur mit dem halben Steuersatz versteuern mußt, ist dir bekannt? Voraussetzung: Der Unternehmensinhaber muß zum Zeitpunkt des Verkaufs min. 55 Jahre alt sein.
Korrekt! Für D jedenfalls. Ist aber auf die ersten 5 Mio begrenzt…. falls das für jemanden wichtig ist! *JOKINGLY*
Es grüßt der Wolfgang :-)

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Camping ist der Zustand, in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet !
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#46

Beitrag von heinz1 »

biauwe hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 18:29
Anuzs hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 16:21
Was habt ihr (außer Reisen) nach dem vorzeitigen Ruhestand mit Euch angefangen?
Reisen braucht schon viel Zeit und Planung.
Was ich heute mache, hat nichts mehr mit den Reisen in jüngeren Jahren zu tun. Jahrelang mit Rucksack oder Motorrad um die Welt zu ziehen, ist heute mit 73 nicht mehr mein Ding.

Heute wechseln sich gelegentliche Ortswechsel im Bulli mit langen Phasen des Rumsitzens und der Umgebungsobservation ab, und das ist gut so ;-)

Geplant wird gar nichts mehr. Reiseführer nehme ich keine mehr mit. Falls doch mal Bedarf nach irgendwelchen Infos besteht, kann ich aufs Internet zugreifen. Das genügt.

Im Winter bleibe ich zu Hause, und seltsamerweise scheint auch da die Zeit heute schneller zu verfliegen als früher.
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biauwe
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#47

Beitrag von biauwe »

hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 09:41
Im Winter bleibe ich zu Hause, und seltsamerweise scheint auch da die Zeit heute schneller zu verfliegen als früher.
Monotonie ist das.
heinz1 hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 09:41
mit langen Phasen des Rumsitzens
Da fehlt wo die kindliche Neugier.
Man(n) kennt ja schon alles.
Gruß Uwe
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#48

Beitrag von Kalle-OB »

Nikolena hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 09:07


Korrekt! Für D jedenfalls. Ist aber auf die ersten 5 Mio begrenzt…. falls das für jemanden wichtig ist! *JOKINGLY*
Entschuldigung, das ich es nicht erwähnt habe. Aber von den ersten 5 Mio. nur die Hälfte ist doch auch ein netter Schluck aus der Pulle, oder?
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Variokawa
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#49

Beitrag von Variokawa »

Kalle-OB hat geschrieben: Sa 16. Sep 2023, 15:46


Das du einmalig ein Unternehmen verkaufen kannst und den Verkaufserlös nur mit dem halben Steuersatz versteuern mußt, ist dir bekannt? Voraussetzung: Der Unternehmensinhaber muß zum Zeitpunkt des Verkaufs min. 55 Jahre alt sein.
Ja, bin inzwischen 65
Die Zeiten haben sich geändert, Gastro objekte sind unbeliebt, den Wert des Groß und Kleininventar und Geschäftswert geht Richtung 0
Keiner will mehr in Gastronomie arbeiten, Personal kaum zu bekommen, aber alle wollen dort bedient werden. Erlebe oft wie Gäste anrufen um ein Tisch zu ergattern, viele bekommen ein Absage, oft muss ich den Telefon abschalten. Bis vor einige Jahre undenkbar.
Wenn meine Generation im Rente geht, sieht düster aus. Der Trend geht eindeutig zu Fastfood Restaurant mit Selbsbedienung.
Nur die Hochpreisige Gastronomie wird überleben, wie in USA der Fall schon ist.
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#50

Beitrag von Kalle-OB »

Variokawa hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 10:31
Erlebe oft wie Gäste anrufen um ein Tisch zu ergattern, viele bekommen ein Absage, oft muss ich den Telefon abschalten. Bis vor einige Jahre undenkbar.
Ich kenne mich im Gastrobereich nicht aus, aber wenn dein Betrieb ständig ausgebucht ist heißt es doch, das du eine vernünftige Rendite generieren kannst. Das muß einem jungen Gastronomen doch etwas Wert sein. Ich weiß nicht, ob du schon mal über ein anderes "Verkaufmodell" nachgedacht hast? Zum Beispiel Gehaltsteile werden in Geschäftsanteile umgewandelt.... Nach meiner Erfahrung mangelt es bei den jungen Leuten meist an Eigenkapital und/oder einer guten Bonität. An deiner Stelle könnte ich mich auch mit einem schrittweisen Ausstieg anfreunden. Hast du das schon mal mit deinem Steuerberater besprochen?
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#51

Beitrag von Kumopen »

Kalle-OB hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 15:06
Variokawa hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 10:31
Erlebe oft wie Gäste anrufen um ein Tisch zu ergattern, viele bekommen ein Absage, oft muss ich den Telefon abschalten. Bis vor einige Jahre undenkbar.
Ich kenne mich im Gastrobereich nicht aus, aber wenn dein Betrieb ständig ausgebucht ist heißt es doch, das du eine vernünftige Rendite generieren kannst. Das muß einem jungen Gastronomen doch etwas Wert sein. Ich weiß nicht, ob du schon mal über ein anderes "Verkaufmodell" nachgedacht hast? Zum Beispiel Gehaltsteile werden in Geschäftsanteile umgewandelt.... Nach meiner Erfahrung mangelt es bei den jungen Leuten meist an Eigenkapital und/oder einer guten Bonität. An deiner Stelle könnte ich mich auch mit einem schrittweisen Ausstieg anfreunden. Hast du das schon mal mit deinem Steuerberater besprochen?
Gastro ist im Moment wirklich schwierig, weil kein Personal zu bekommen ist. Viele vor Corona in Gaststätten Beschäftigte haben sich über Corona zwangsweise eine andere Beschäftigung gesucht und dabei gemerkt, dass es besser ist, sie evt. mehr verdienen, angenehmere Arbeitszeiten haben etc. Hier bei mir im Stadtteil steht seit längerem eine frisch renovierte Gaststätte mit Garten, Saal und Kegelbahn leer, die örtliche Wohnungsgenossenschaft sucht einen Pächter dafür. Andere Gastwirte hier haben ihr Geschäftsmodell geändert auf Brunch, Cocktails und Abendsbuffet, weil das dann mit weniger Personal zu stemmen ist. Und in allen Gastrobetrieben, wo ich in den letzten Monaten Gast gewesen bin, hiengen Aushänge aus, "Personal gesucht". Es fehlt nicht an Gästen, der Flaschenhals derzeit ist das Personal.
Gruß
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#52

Beitrag von Variokawa »

Kumopen hat geschrieben: So 17. Sep 2023, 16:56


Gastro ist im Moment wirklich schwierig, weil kein Personal zu bekommen ist. Viele vor Corona in Gaststätten Beschäftigte haben sich über Corona zwangsweise eine andere Beschäftigung gesucht und dabei gemerkt, dass es besser ist, sie evt. mehr verdienen, angenehmere Arbeitszeiten haben etc. Hier bei mir im Stadtteil steht seit längerem eine frisch renovierte Gaststätte mit Garten, Saal und Kegelbahn leer, die örtliche Wohnungsgenossenschaft sucht einen Pächter dafür. Andere Gastwirte hier haben ihr Geschäftsmodell geändert auf Brunch, Cocktails und Abendsbuffet, weil das dann mit weniger Personal zu stemmen ist. Und in allen Gastrobetrieben, wo ich in den letzten Monaten Gast gewesen bin, hiengen Aushänge aus, "Personal gesucht". Es fehlt nicht an Gästen, der Flaschenhals derzeit ist das Personal.

Genau! Das ist das Problem, Personal ist Mangelware. Eine Anzeige ist Geldverschwendung, es meldet sich niemand.
Bei uns in Dorf werden die Gastronomie Objekte immer weniger, Häuser werden verkauft und in Eigentusmwohnungen umgewandelt, da will keiner ein Restaurant darunter. Das macht die sache noch schwerer, weil die viele Touristen auf wenige Restaurant angewiesen sind.
Heute Abend war mal wieder so ein Tag. 20 minute nachdem wir aufgemacht haben war das Laden ( 45 Plätze) so gut wie voll und das Telefon klingte und klingte bis ich das Stecker auszog.
Ich mit 65 Koche noch, mein Pizzabäcker ist 57, mein Kellner 62, meine Aushife an der Theke um die 50 ich bräuchte ein Spüler, keine chance, nicht einmal als Aushilfe.
Darum muss ich viele Gäste absagen und das Telefon abschalten.
So sieht die Sache aus.
Ich mache immer scherz darüber, wie greiß wir sind.
Ein Freund von mir hat das gleiches Problem, mit 62 will aufhören, er findet aber niemand die weiter machen will. Sein Sohn der einige Jahre bei Ihm war, hat eine stelle bei Lidl in Management gefunden und das Laden verlassen. Er wird jetzt am Jahresende schliessen. Das Inventar wird er im schlimmest Fall verschrotten müssen.
Ich kann die Jungere Generation gut verstehen, 6 tage Woche, Wochenende, Feiertage, Abendbetrieb.....
Uns hat das alles nicht ausgemacht. Die Zeiten haben sich aber geändert.
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#53

Beitrag von Nikolena »

Ist es eine Frage der Bezahlung oder bekommt man auch für deutlich mehr Lohn heutzutage kein Personal?
Es grüßt der Wolfgang :-)

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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#54

Beitrag von Berchumer »

Es ist auch immer das Problem mit deutlich höherem Lohn das dann eine eigendynamik entsteht ,das dann keiner mehr die höheren Preise zahlt und auch nicht will . Man dreht sich dann quasi im Kreis .
....sei so gut gelaunt das negative Menschen keine Lust haben in deiner Nähe zu bleiben .

Gruß von Ralf aus Hagen

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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#55

Beitrag von Kalle-OB »

Nikolena hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 07:36
Ist es eine Frage der Bezahlung oder bekommt man auch für deutlich mehr Lohn heutzutage kein Personal?
Das ist auch meine Vermutung. Ich war letztens in einem Lokal und die Wirtin beschwerte sich auch, das sie kein Personal bekäme. Ich habe dann mal gefragt, was bezahlt werde. Sie antwortete Mindestlohn. :-O
Ich würde meinen Leuten 20 Euro/Std. oder eine zusätzliche Umsatzbeteiligung zahlen, wenn ich dadurch meine volle Bude mit guten Preisen am laufen halten kann.
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#56

Beitrag von Masure49 »

Kalle-OB hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 10:05
Nikolena hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 07:36
Ist es eine Frage der Bezahlung oder bekommt man auch für deutlich mehr Lohn heutzutage kein Personal?
Das ist auch meine Vermutung. Ich war letztens in einem Lokal und die Wirtin beschwerte sich auch, das sie kein Personal bekäme. Ich habe dann mal gefragt, was bezahlt werde. Sie antwortete Mindestlohn. :-O
Ich würde meinen Leuten 20 Euro/Std. oder eine zusätzliche Umsatzbeteiligung zahlen, wenn ich dadurch meine volle Bude mit guten Preisen am laufen halten kann.
*THUMBS UP*
Das würde ich auch.
Manche Wirte nehmen den Bedienungen auch noch einen Teil der Trinkgelder ab, weil sie der Meinung sind, die Bedienungen verdienen mit dem Mindestlohn und den Trinkgeldern eh genug.
Anderseits ist es aber auch so, dass Kellnern kein schöner Job ist.
Arbeitszeiten bis spät Abends und am WE ist halt nicht jedermanns Sache.
Bei uns in Regensburg und Umgebung saugt BMW alles an ungelernten Kräften vom Markt ab.
Dafür beste Bezahlung, 20.- € Stundenlohn, 13,7 Monatsgehälter, 35 Stundenwoche,feste Arbeitszeiten und jedes Jahr eine niedrig 5 stellige Prämie.
Dazu reichlich Elternurlaub und auch aussteigen auf Zeit ist möglich,
damit habe ich sogar auch noch die Kurve zum Thema bekommen.
Das kann kein Gastwirt oder Hotelier zahlen bzw. leisten.
Wer glaubt, dass Volksverteter das Volk vertreten,
der glaubt auch, das Zitronenfalter Zitronen falten"

TI Dethleffs Advantage T 6701 All Inn, < 4,25 t, EZ.03.2014, 148 PS mit Comfortmatik

LG
Peter
*BYE*
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#57

Beitrag von Kumopen »

Wenn nur Mindestlohn bezahlt wird, argumentiert der Wirt mit Sicherheit mit dem Trinkgeld, was es noch On Top gibt.
Gruß
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#58

Beitrag von Birdman »

Kalle-OB hat geschrieben: Mo 18. Sep 2023, 10:05
... Ich würde meinen Leuten 20 Euro/Std. oder eine zusätzliche Umsatzbeteiligung zahlen, wenn ich dadurch meine volle Bude mit guten Preisen am laufen halten kann. ...
Klar, kann man machen und wäre für die Beschäftigten nur fair und wünschenswert. Die Frage ist halt nur, was die Gäste dann zu einem € 5.- teureren Schnitzel sagen. Da wird doch jetzt schon über jeden halben Euro Preissteigerung gemeckert.
Viele Grüße,
Martin (Birdman)
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Variokawa
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#59

Beitrag von Variokawa »

Mindestlohn? ahhahahhahahhaha
Nichtmal für 15 € die Stunde gibts ein Spüler Aushilfe mehr, meine Putzfrau verlangt und bekommt 20 € die Stunde. Manchmal putze ich es selbst, Spülen tuen ich und der Pizzabäcker zusammen. Das kostet Zeit und wird letzendlich mit lange laufzeiten bei der Bestellung bzw Absage vom Gast oder von uns.
Meine Frau fragt mich oft warum ich das weiter mache, Finanziell habe ich ausgesorgt. Ich weiß selbts kein Antwort darauf. Vielleicht bin ich ein Romantiker, Italienisches Gastronomie ist ein großes Teil mein Leben gewesen.
Es ist nicht eine Frage des Geldes. Es gibt woanders bessere Möglichkeit bei bessere Arbeitstunden.
Aldi zahlt über € 19 die Stunde.
Das kann kein Wirt bezahlen, es sei denn die Schnitzel (vom Schwein) 20 € und mehr kostet, oder unsere Pizza Margherita 12 bis 13 €
Darum sehe ich für die Zukunft schwarz für die Gastrobranche, fehlende Arbeitskräfte trift auf fehlende Wirt/in und fehlende Restaurant.
Die Konkurrenz wird immer weniger, die Preise werden steigen.
ChrisL88
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Re: Geschickt aussteigen und genießen.

#60

Beitrag von ChrisL88 »

Wenn du das Restaurant aber wie du sagst immer voll hast und Leuten Absagen musst, wäre da anscheiend doch noch einiges an Luft für die Preise nach oben...

Mit den entsprechend höheren Einnahmen könnten auch massiv höhere Löhne gezahlt werden - dann halt 25, 28 Eur Stunde, oder gar 30 Eur...
Ob sich dann immer noch keine Leute finden lassen?

Ja, das ganze nennt sich Marktwirtschaft, aber Pestalozzi muss und soll man als Arbeitgeber und Dienstleister ja auch nicht sein...


In der CH haben wir dasselbe Problem, man findet keine Leute für gar nichts...
Wie wäre z.B. ein Umsatzlohn...? Bestehend aus einer tiefen Basis, danach eine Umsatzbeteiligung (idealerweise nicht nur fürs Service Personal, sondern eben alle) - so ist das Personal auch motiviert, mehr Umsatz zu machen...
Unterwegs im Frankia Neo BD, Blackline - volle Hütte - seit 12/21
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