Servus Itze_meee,
das meiste wurde ja schon mitgeteilt, aber noch nicht von allen

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Neben dem schon erwähnten Gewichtsthema (sucht Euch schon mal eine Waage in der Nähe: Biogasanlage, Kieswerk, Betonwerk, Lagerhaus, Schrotthandel, notfalls TÜV, Dekra etc.) hab ich noch einigen Tipps in der Folge.
Wichtig: Bitte genügend Gas mitnehmen! Die zweite Flasche ist unerlässlich, auch wenn Ihr sie vielleicht nicht braucht: Im Juni kann das Wetter sehr wechselhaft sein - irgendwo zwischen eiskalt und nahe an der Frostgrenze (z.B. im Fjell) und sommerlich warm (am Fjord, bei den zahlreichen Obstplantagen) - man weiß es einfach nicht. Wir kommen im Sommer zu zweit mit 14 kg für vier Wochen meist hin, es kann aber auch mal mehr sein.
Übrigens: Warmwasser nicht dauern aufheizen, das frisst Unmengen an Gas. Immer nur bei Bedarf einschalten, zum Abspülen kann man auch einen Topf Wasser auf dem Kocher erwärmen.
Strom solltet Ihr sparsam verwenden: Die übliche 100 Ah Bleiakku (davon sind nur 50%-60% nutzbar) reicht für´s nötigste, ihr seid zum Betrieb der Heizung (Gebläse, Brenner etc.) darauf angewiesen. Der Kühlschrank braucht fast keinen Strom, nur ein wenig für die Elektronik - dafür aber Gas.
Stundenlanges Licht von stromfressenden LED-Leisten kann ganz schön an die Substanz gehen, aber es ist ja hoffentlich sehr lange hell zu Eurer Reisezeit.
Wenn Ihr länger an einem Platz (es gibt - nach längerer Suche und meist recht abgelegen - viele Plätze, an denen man frei übernachten kann) stehen wollt, vorher immer genügend Proviant einkaufen. Und Strom sparen: Steckdosen gibt´s dort keine, aber meist Grillstellen! Eine kleine Axt und eine "Taschenklappsäge" erleichtern die Beschaffung von Brennholz. Achtung! Nur Holz von definitiv toten Bäumen verwenden! Eine simple Kerze kann auch hier sehr erleuchtend wirken. Einen Grill haben wir noch nie vermisst, einen Grillrost kann man aber mitnehmen, dann ist man vom Vorhandensein von Grillstellen unabhängig.
Gewicht sparen kann man am effektivsten, wenn man z.B. nur das allernötigste an Proviant mit nimmt: Keine Konserven sondern Trockenware in Tüten, Getränke nur für die Anreise etc.. Norwegen ist nicht mehr so teuer wie früher, bei Discountern kann man günstig einkaufen (z.B. REMA 1000, Kiwi, Coop...), Milchprodukte sind teuer, Fisch umso günstiger.
Wichtig für die Wahl der Übernachtungsplätze: Nicht zu sehr auf die einschlägigen Apps verlassen, oft sind die genannten Plätze zur Hauptreisezeit (in die geratet Ihr beinahe) überfüllt, inzwischen gesperrt oder aus anderen Gründen nicht geeignet. Daher immer frühzeitig beginnen, einen schönen Stellplatz zu suchen und den Rest des Tages dort genießen und nicht bis zum bitteren (Tages-) Ende fahren, um dann einen "Notplatz" nehmen zum müssen und eine unruhige Nacht dort verbringen. Und noch eins: Niemals in schmale Straßen oder Wege reinfahren, aus denen man (z.B. mangels Wendemöglichkeit) nicht notfalls wieder rückwärts rausfahren könnte, niemals einen unbefestigten Weg runter fahren, den man
sicher auch wieder hoch fahren kann (Frontantrieb!).
Zu Mautstraßen noch ein Tipp: Ja, auf manchen Hauptstrecken, Brücken etc. muss Maut bezahlt werden. Die Rechnung bekommt der Halter des Fahrzeuges in aller Regel per Post zugestellt (ein paar Euro), Eure Vermieter wird Euch das nachträglich in Rechnung stellen (vorher fragen, wie das gehandhabt wird). Viel wichtiger: Es gibt viele kleine, oft "unbefestigte", d.h. nicht asphaltierte Strecken die Maut kosten. In aller Regel sind das die schönsten Strecken! Hierfür ist es sinnvoll ein paar hundert Kronen in bar dabei zu haben, die dann in einem Umschlag an der unbesetzten Mautstelle zu hinterlegen sind (ja, manchmal geht´s auch per QR-Code und Kreditkarte, aber eben nicht immer).
Zum Schluss noch ein Hinweis: Mietmobile (mit unerfahrenen Insassen) werden - ja, auch in Norwegen !!! - häufig Opfer von Leuten, die zu unautorisierten Eigentumsübertragungen neigen. Insbesondere in Städten nie Wertsachen sichtbar im Auto liegen lassen und nach außen hin dokumentieren, dass Ihr Euch des Themas bewusst seid: Ein einfacher Spanngurt zwischen den Fahrerhaustüren lässt sich zwischen den Türgriffen einziehen und auch für die Wohnraumtür gibt´s einfache Zusatzverriegelungen, die keinen Umbau erfordern.
Wie Ihr merkt könnte ich jetzt noch ein paar Seiten zu diesem wunderschönen Reiseland schreiben, aber das sollen andere erledigen...
Viel Spaß in Norge,
beste Grüße,
Tourist