Es war interessant.
Am Rastplatz Haidt Nord an der A3 warn wir und noch drei andere Hundeliebhaber mit dem Transport Team verabredet. Der Transporter kam recht pünktlich und wir trottelten recht gemütlich mit Leine, Geschirr und ein paar "Mitbringseln" von der Weinstraße auf den Kastenwagen zu.
Nun beobachteten wir erst mal, ließen allen anderen den Vortritt.
Es spielten sich wirklich herzergreifende Szenen ab, vor allem zwei Welpen wurden direkt auf die Arme der neuen Menschen übergeben. Ein etwas älterer Hund hatte Angst, ich dachte nun wird gebissen, aber auch der ließ sich nach einigen Minuten streicheln und auf dem Arm nehmen.
Nicht so bei unserem Charakterhund. Der Transporteur kramte einige Minuten im Kasten und erschien dann mit einer Transport Box an der Laderaumkannte. Aus der Box ertönte ein unmissverständlich böööses Knurren, fast Grollen.
Man teilte mir mit, dass man nicht in die Box fassen möchte und ich so Besitzer eines Hundes inklusive Transportbox werde. (Box bitte gelegentlich zusenden).
Alles klar, bloß gut, dass wir mit dem geräumigen Hymer angereist sind. Die Box fand im Gang zwischen Kühlschrank- und Badtür ihren Platz, Gittertüre nach vorne. Ich verschlossen das Auto und öffnete die Gittertüre weit, immer noch von dumpfen Knurren bedroht. Durch die offene Tür konnte man ganz hinten im Kasten ein dunkles Etwas mit feurig schimmernden Augen erkennen, bzw. nicht erkennen.
Dumm, dass wir nun weder an die Getränke im Kühlschrank noch an die Toiletten Türe herankommen konnten.
Dabei hatten wir so schön geplant, Chewie locker und entspannt zwischen den Vordersitzen, von Solvejg während der ganzen Fahrt an den Ohren gekrault...
Ich warf gleich mal ein paar Stückchen Trockenfutter in die Box und sah, dass durchaus Interesse vorhanden war, jedenfalls am Futter.
Ich fuhr los... Nun hielten wir an jeder Raststätte für ein paar Minuten, bewegten uns unter Missachtung des dritten Passagier ein wenig in der Wohnkabine. Das Knurren hörte auf, unterstützt von weiteren Stückchen Futter.
Die Hymer-Sonderausstattung indirekte Beleuchtung ermöglichte zumindest die Farbe zu erkennen, mehr nicht.
Plötzlich lugte kurz ein schwarz gelocktes Hundegesicht hervor.
So ging das über gut 200 km und 3 Stunden. Zuhause angekommen mussten wir den nun wieder ganz hinten in seiner Höhle verschwundenen Hund mitsamt der Box aus dem Womo wuchten und nach Hause tragen.
Nun wurde die Box geöffnet ins Foyer gestellt und das eigentlich für den Hund vorgesehene Körbchen davor. Schlechte Idee, kein Hund in Sicht.
Nach einer halben Stunde nahm ich das Körbchen weg und stellt in 40 cm Abstand einen Napf mit Wasser und einen Napf mit Futter. Ich zog mich auf einen Beobachtungsposten am oberen Ende der Verbindungstreppe ins Obergeschoss zurück.
Siehe da, plötzlich erschien eine schnuppernde Nase am Eingang der Box, dann ein ganzer Kopf, die Nase genau in Richtung des Fressnapf ausgerichtet. Der Hals wurde länger und länger, es sah aus, als ob wir eine Mischung aus Hund und Geier erhalten hatten. 40 cm sind viel. Chewbacca war gezwungen die Box zu verlassen.
Ich ging leise und langsam die Treppe hinunter und setzte mich auf die zweite Stufe. Ein schwarzer, struppiger Puli in hässlichem Kurzhaarschnitt kam sehr vorsichtig zu mir und durfte an meinen Händen riechen. Das Eis war gebrochen, Chewie ließ sich direkt streicheln und die Leine an das Halsband hängen.
Wir gingen erst mal kurz in den Garten. Da draussen riecht wohl alles sehr interessant. Jedenfalls fand Chewie keine Zeit um sich zu erleichtern. Nach wenigen Minuten wurde es mir zu kalt und es ging wieder nach innen. Nun wich mir das kleine schwarze Tier nicht mehr von der Seite, würde etwas übermütig, nur durch die Leine war er zu bewegen, seinen von mir vorgesehenen Platz einzunehmen.
Ich fand etwas (max. drei Stunden). Schlaf, bin nun seit 6 wieder auf und wir waren kurz auf der Straße, und mehrfach im Garten.
Hier Bericht mit Bild:
https://forum.hme-ev.de/viewtopic.php?p=115712#p115712
Der Hund weicht nicht mehr von meiner Seite....