Anon11 hat geschrieben: Di 19. Apr 2022, 10:52
Ich fände es gut, wenn die 3,5 Tonnengrenze aufgehoben würde, vor allem Hinblick auf Familien mit Kindern, die eigentlich immer an der Grenze kratzen, wahrscheinlich meistens überladen sind (zumindest an der Hinterachse) und damit wohl auch ein Sicherheitsrisiko auf den Strassen darstellen. Auf der anderen Seite dürfen sie dann gerne hier in D die Strafen fürs überladene Fahren anpassen.
Grundsätzlich bedeutet eine leichte Überladung - sagen wir mal um 5%, was bei einem 3,5-Tonner immerhin 175 kg ausmacht, nicht, dass man ohne gültige Fahrerlaubnis (B) unterwegs ist. In D ist dafür dann nicht mal ein Bußgeld fällig und in vielen Ländern sind die "Strafen" auch recht moderat, wenn sie nicht sowieso in der Messtoleranz untergehen. Von einem Sicherheitsrisiko kann da definitiv nicht die Rede sein.
Bei den jungen Familien ist die Sache vielleicht vielschichtiger. Ich denke aber bis zu zwei kleinere Kinder dürften im klassischen Familienalkoven kein Problem darstellen. Schauen wir uns mal die bevorzugten Leihmobile an, die später auch auf dem Gebrauchtmarkt angebotenen werden. Als Beispiel soll mal der Carado A 361 dienen. Stockbetten hinten, Doppeldinette, vollwertige Dusche, raumhoher Kleiderschrank, 6,6 m Länge - ideales Familiengefährt. Laut techn. Daten hat er 2814kg fahrfertig zu Buche stehen. Runden wir dann mal einfach auf 3t auf für Markise, 2. Gasflasche, Basispakete etc.pp. Dann rechnen wir 200kg für Passagiere, 80kg für Fahrräder, 60 kg Wasser auf die Fahrstellung obendrauf (macht den 122l-Tank zu zwei Dritteln voll). Es bleiben also immer noch über drei Zentner Restzuladung für Lebensmittel, Klamotten, Campingmöbel, Krimskrams und Kompakthund. Sooo sehr unrealistisch ist das mit den 3,5t also gar nicht.
Wir sind mit einer ähnlichen Kombi einer anderen Marke so wunderbar ausgekommen. Was eben schwierig ist sind 7m +, Doppelboden und massive Aufbauten - aber ganz ehrlich: Styroporisolierung, Holzboden und -verstärkungen sind nun mal leichter und halten mindestens auch eine Generation - bei guter Pflege und einem eventuell überdachten Abstellplatz auch zwei - siehe Gebrauchtmarkt.
Ich denke, dass der Ruf nach der Aufweitung der Gewichtsgrenze für den FS B eher industriegesteuert ist. Man will eben mehr Luxus in Form immer größerer Fahrzeuge mit noch mehr Schnick Schnack verkaufen und den Gewinn dadurch steigern. Mir kam neulich ein Hymer Newsletter ins Postfach in dem ein 9m Tandemachser für 140k Grundpreis angepriesen wurde. Klar, da macht man mit einem solchen Fzg mehr Reibach wie für drei wie oben beschrieben. Und ein Exklusivprodukt kann man zur Zeit wohl noch eher liefern als mehrere Brot und Buttermobile.
Gruß
Steffen