Hallo Ralf,
Hut ab und tiefe Verbeugung vor Deinem Umgang mit Deinen Lebensumständen. Das Wohnmobil hat da, kann ich sehr gut nachempfinden, für Dich einen extrem großen Stellenwert. Umso toller Dein 25 jähriges Jubiläum. Glückwunsch!
Auch ich habe einige ungewöhnliche Jubiläen zu benennen:
Vor 45 Jahren (allerdings erst in 2024) Bulli T2a:
Nachdem ich mir in der DDR für Bauzwecke einen VW T1 besorgt hatte, hatte ich die Gelegenheit mich mit einem VW T2a zu verbessern. Den habe ich dann mit einfachen Mitteln für Wohnzwecke ausgebaut. So sind wir ab 1979 zu viert (2 Erwachsene + 2 Mädels) in der DDR auf Campingplätze gefahren. Danach wurden wir mutiger und haben uns sogar in die CSSR und nach Ungarn an den Balaton getraut. Während der Fahrt mussten wir dann zu viert auf der Liegefläche schlafen, was viel Synchronisation erforderte. Das störende Ersatzrad hatte ich deshalb an der Front platziert. Ein 10 Liter Kanister Frischwasser musste während der Fahrt reichen. Auf den Dachgepäckträger kamen unsere Sportgeräte und ein selbst genähtes Vorzelt, was über die gesamte Fahrzeuglänge reichte. Die Kinder haben dann im Vorzelt und die Erwachsenen im Bulli geschlafen. Das war dann schon Luxus pur in der DDR.
Ab 1982 Bulli T2a/b:
Drei Jahr später habe ich einen VW T2a/b (Baujahr 1972), Zwitter genannt, erwerben können. Dieser T2 war bereits mit umbaubarer Liegefläche, Küchenturm mit Gaskocher und Kühlschrank sowie Klapptisch ausgestattet gewesen. Der Vorbesitzer hatte es geschafft, diesen ausgebauten Zwitter offiziell im Austausch gegen ein seltenes BMW-Motorrad aus der Vorkriegszeit zu importieren. Sein Vater war Testfahrer bei BMW gewesen und hatte eine umfangreiche Sammlung seltener BMW Motorräder und PKWs. Als ich diesen ausgebauten Bulli vor mir sah, gab es kein zurück. Er hat dann bis zur Wende in der DDR seinen Zweck erfüllt und ist dann 1990 mit nach München umgezogen. Hier hatte ich dann aber leider vorerst keine Zeit mehr für dieses Hobby und habe ihn einem Freund überlassen, der ihn bis heute in Ehren gehalten hat.
Ab 2003 Chausson Allegro 63:
Meine erste Berührung mit Wohnmobilen fand danach erst wieder 2002 statt. Meine jetzige Frau wollte mit mir ins Elsass fahren. Dort waren aber alle Hotels ausgebucht. Da kam sie auf die Idee ein Wohnmobil zu mieten. Darauf wäre ich nicht gekommen, da diese Ära für mich eigentlich abgeschlossen war. Nach dieser Fahrt war meine alte Begeisterung wieder angefacht und wir wollten uns gleich selbst eins kaufen. Zuerst mal den Gebrauchtmarkt durchforstet. War sehr unbefriedigend. So haben wir uns auf der ABF für den Neukauf eines Chausson Allegro 63 mit Diesel-WW-Heizung entschlossen. Es war natürlich toll mit diesem Wohnmobil die neu entdeckte Freiheit zu genießen. Leider stand dem meine arbeitsseitige Zeitanspannung entgegen. Also stand das Wohnmobil die meiste Zeit vor unserem Haus. So kam die Idee auf, das Wohnmobil während dieser Standzeiten zu vermieten. Also Gewerbe angemeldet, Dauer-Annonce aufgegeben und abgewartet, was sich tat. Wir hatten gleich viele Anfragen, die wir nur teilweise abdecken konnten. Wir hatten ja nur ein Wohnmobil. Also haben wir im ersten Schritt erst mal überzählige Interessenten an unseren Ursprünglichen Vermieter vermittelt. Im ersten Jahr hatten wir dieses Wohnmobil bereits 12 mal vermieten können. Dementsprechend hat sich natürlich unsere Nutzung eingeschränkt. Es machte aber Spaß und so habe ich meinen Job an den Nagel gehängt, um die Vermietung aufzubauen. Nach 10-Jahren sind wir dann in den Ruhestand gegangen. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir einen Mietpark von ca. 150 Wohnmobile im Einsatz.
Ab 2014 Ruhestand mit Laika Kreos 7012, danach Carthago e-line 61:
Nun konnten die bisher aus Zeitgründen nicht stattgefundenen Wohnmobiltouren nachgeholt werden. Der Winter wird nun im Süden verbracht. Aber auch im Sommer sind wir oft unterwegs. Wir leben also mindestens 6-7 Monate/Jahr im Wohnmobil. Das wollen wir so lange es die Gesundheit zulässt auch so beibehalten.
Gruß Hajo
Es ist der gleiche Diesel, wie er in D verkauft wird. 