Wärmepumpe für zu Hause

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dodo66
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#21

Beitrag von dodo66 »

Korrektur Standard ca KFW 70
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ivalo
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#22

Beitrag von ivalo »

Guten Morgen

Doppeleinfamilienhaus 1978, Wohnfläche 310 m2
Fussbodenheizung, keine Nachtabsenkung, Warmwasseraufbereitung
16 cm Aussendämmung, Fenster 3-fach Verglasung
Aussenluft-Wärmepumpe Weishaupt LB20-AR, Heizleistungsbereich 5.6 – 16,6 kW

............................. 2023 ............. 2022
KwH ..................... 10'950 ........... 11'344
Vorlauf .................... 26.5 ............. 27.5
Max ........................ 32.9 ............. 34.0
Delta Vor-/Rücklauf .......4.8 .............. 4.9

Gruss Urs
Adler fliegen alleine, Schafe gehen in Herden. Alte Adler fliegen langsam, aber sie sehen mehr.
Ueberraschungscamper
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#23

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Oliver (womooli), rein interessehalber: wie viel Leistung (kW) hatte denn Deine alte Gasheizung ?

Ich frage, weil unsere Gasheizung 25 Jahre auf dem Buckel hat und in den nächsten Jahren ebenfalls fällig ist. Und ich einen ersten Eindruck dafür entwickeln möchte, welche thermische Leistung eine Wärmepumpe in unserem Fall benötigt.

Wobei, ich schwanke zwischen 3 möglichen Nachfolgern für die Gasheizung:
1. Luft-Wasser Wärmepumpe (also was gemeinhin als Wärmepumpe bezeichnet wird)
2. Luft-Luft Wärmepumpe - werden gemeinhin als Klimaanlage bezeichnet. Viele Modelle können im Winter aber auch heizen.
3. Direktheizung - das sind Flächenheizungen, die an die Decke oder die Wand montiert werden und direkt aus Strom Wärme erzeugen.

Klimaanlagen zum Heizen zu verwenden, hätte aus meiner Sicht gegenüber einer Luft-Wasser WP folgende Vorteile:
- geringerer Anschaffungspreis
- kann im Sommer auch effizient kühlen
- Luft kann schneller aufgeheizt werden, als Wasser
Wir haben dieses Jahr eine Split-Klimaanlage in einem Zimmer installieren lassen, mit der wir dort aktuell heizen, was auch erstaunlich gut (und mit geringer elektrischer Leistung) funktioniert.

Gibt's vielleicht Jemanden hier im Forum, der komplett mit Klimaanlagen (also Luft-Luft WP) heizt ?
Luxman
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#24

Beitrag von Luxman »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 15:51
Wir haben dieses Jahr eine Split-Klimaanlage in einem Zimmer installieren lassen, mit der wir dort aktuell heizen, was auch erstaunlich gut (und mit geringer elektrischer Leistung) funktioniert.
Die Variante hatte ich regelmäßig in Australien und in den USA im Winter und fand sie fürchterlich.
Klima an es wird warm und bläst.
Klima aus es wird schnell kalt.
Luftfeuchte extrem niedrig.

Beste Gruesse Bernd
Frag dich nicht was richtig ist, sondern frag dich was du fühlst.
Hör auf zu fragen ob du es kannst sondern frag dich ob du es willst.
Agent_no6
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#25

Beitrag von Agent_no6 »

Luxman hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 16:50
Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 15:51
Wir haben dieses Jahr eine Split-Klimaanlage in einem Zimmer installieren lassen, mit der wir dort aktuell heizen, was auch erstaunlich gut (und mit geringer elektrischer Leistung) funktioniert.
Die Variante hatte ich regelmäßig in Australien und in den USA im Winter und fand sie fürchterlich.
Klima an es wird warm und bläst.
Klima aus es wird schnell kalt.
Luftfeuchte extrem niedrig.

Beste Gruesse Bernd
Das ist aber eher ein Problem der Pappschachteln in USA.
Würden die Stein- bzw. normale Wände haben, würde diese mit erwärmt und irgendwann ein besseres Raumklima entstehen.
Viele Grüße
Dietmar
Luxman
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#26

Beitrag von Luxman »

Agent_no6 hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 16:54
Würden die Stein- bzw. normale Wände haben, würde diese mit erwärmt und irgendwann ein besseres Raumklima entstehen.
Naja, die Hotels oder Appartments in denen ich wohne sind in aller Regel Betonbauten also schon ordentliches Wärmespeichervermögen.

Beste Gruesse Bernd
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Mobildomizil
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#27

Beitrag von Mobildomizil »

Luft-Luft ist die billigste der effizienten Lösungen. Bläst halt auch innen. Wär für mich nur für einen einzelnen, selten genutzte Raum eine Lösung. Elektroheizung oser Flächenstrahler sind sehr billig installiert, aber teuer im Betrieb. Verheizen den Strom 1:1. Luft-Wasser kann dagegen gut alte Heizungen ersetzen, vor allem bei Fussbodenheizung. Kann man aber auch viel falsch machen, der Heizungsbauer hat ein Eigeninteresse. Also selber schlau machen und zumindest den Hersteller auswählen. Nicht überdimensionieren. Keine Monobloc aufschwatzen lassen. Evtl energetische Sanierung wie Dämmung oder Fenster vorziehen.

Gruss Manfred
Unser Mobildomizil: Knaus Sport TR auf Renault Master, Solar, LFP und WR.
Details, Umbauten und Ergänzungen auf mobildomizil.de
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womooli
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#28

Beitrag von womooli »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 15:51
Oliver (womooli), rein interessehalber: wie viel Leistung (kW) hatte denn Deine alte Gasheizung ?
.....
Moin diese Woche 8-) haben wir noch die Broetje WGB2.20 laufen. Laut Datenblatt welches ich eben gegooglet habe sind es 4,5- 20KW
Was ja auch die Bezeichnung aussagt.
Die SolvisLea die wir bekommen hat 14kw

Zu der Luft-Luft Geschichte. Da hatte ich auch drüber gegrübelt. Was mich daran stört ist das ich in jeden Raum neue Leitungen ziehen müsste. Dann hat man immer die Kästen irgendwo hängen (drinn wie Draußen)
Vorteil ist definitiv die Kühlfunktion im Sommer und der unschlagbare Preis im Gegesatz zu den anderen Wärmepumpen.
Ich hatte zuerst, da wir den Platz hätten, mit einer Erdwärme Anlage geplannt. Als uns dann aber der Preis dafür genannt wurde bin ich fast umgefallen. Bei Flächenauslegung. Tiefenbohrung war fernab von allem. Allein die Bohrung wäre hier mit über 20000€ zu Buche geschlagen. Wenn man den überhaupt einen Termin dafür bekommen hättte.

Heute wurde angefangen. Schnell vor dem Frost wurden noch die Fundamente für die Lea erstellt und die ersten Ausdehnungsgefäße und Steuereinheiten wurden an die Wand geschraubt. Morgen werden neue Leitung gezogen und dieverse Kernbohrungen durch die Garagendecke gemacht. Vieleicht auch noch die Lea nach draußen verfrachtet. Mal schauen.
Gruß
Oliver

Bild Unser rollendes Heim. Bürstner Argos 747-2
Agent_no6
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#29

Beitrag von Agent_no6 »

Ich bin auch noch am eruieren wie ich meine Heizung/WW-Versorgung in meinem Ferienhäusle umgestalte.
Suche noch die eierlegende Wollmilchsau.
Aktuell wird eine Vaillant Gastherme mit Flaschengas (8 x 40kg) befeuert, die den Boiler aufheizt und bei Bedarf die Heizkörper anströmt.
Brauche die Heizung tatsächlich äußerst selten, dennoch würde ich sie ungern ganz rauswerfen, einfach weil es ja mal sein kann daß es eine etwas längere Kaltwetterphase geben könnte.
Plan ist sowieso irgendwie demnächst mit PV aufzurüsten, um zumindest meine ganzen Pumpen (Gartenbewässerung aus Zisterne, Pool-Umwälzpumpe, Pool Wärmepumpe) endlich mal ohne Reue betreiben zu können.
Dann würde ich gerne Warmwasser auch über Strom machen, zusätzlich Solarthermie zu installieren möchte ich vermeiden und bei einer Technik (Strom) bleiben.
Außerdem werde ich wohl über kurz oder lang auch die großen Räume(Wohnzimmer, Wohnküche)und das Schlafzimmer mit Klima ausstatten, dann wären die Heizkörper sowieso obsolet.
Vielleicht muß ich mir endlich mal jemand kompetenten auf der Insel suchen, ist nicht so einfach.
Viele Grüße
Dietmar
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Cybersoft
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#30

Beitrag von Cybersoft »

Da gibt es ein super Produkt Produkt Ariston Nuos. Habe ich selbst in Einsatz gehabt, 100 Liter heißes Wasser aus 250-350 Watt elektrische Leistung. Dauert zwar ein wenig, aber kann ja tagsüber laufen wenn die PV produziert. Heizstab ist da zusätzlich noch integriert um dann auch über 55 Grad die Legionellen abzutöten.
Es gibt viele Möglichkeiten die in ein bestehendes System zu integrieren. Erfordert nur ein wenig Gehirnschmalz.

Schau dir die Mal an.
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raidy
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#31

Beitrag von raidy »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 15:51
Klimaanlagen zum Heizen zu verwenden, hätte aus meiner Sicht gegenüber einer Luft-Wasser WP folgende Vorteile:
- geringerer Anschaffungspreis
- kann im Sommer auch effizient kühlen
- Luft kann schneller aufgeheizt werden,
Ich habe seit April 22 eine Luft-Luft, also eine "Klimaanlage" für den Wohn/Essbereich.
Ich habe sie gekauft um den vielen Überschussstrom der neuen, zusätzlichen 10kWp Eigennutzungs-PV nicht für 8,9 Cent/kWh an die Stadtwerke zu verschenken. Es ist eine Mitsubishi Inverter MUZ-AP50VG mit SCOP 4.7, 5kW Kühl- und 5,7kW Heizleistung und MELCloud WLan-Anbindung, 3.771,00 € inkl. Montage + Märchensteuer. Dazu habe ich ein Programm geschrieben, welches immer die Leistung so einstellt, dass auch nur der Überschuss verheizt/gekühlt wird.
Ursprünglich nur zum Kühlen im Sommer gedacht entwickelt sie sich als echter Heizkostensparer auch im Herbst und selbst heute 27.11. noch. Heute hat sie fast 3 Stunden den Wohnbereich von 21 auf 23 Grad erwärmen und halten können, die Zentralheizung (Pellet) hat sich ausgeschaltet, die thermische Solar 9kw etwas mit geholfen.
Das ist viel mehr als ich je erwartet hätte.
Eine solche "Klimaanlage" kann also bei PV auf dem Dach auch begleitend Sinn machen. Allerdings ist unser Haus auch sehr groß, hat ausschließlich Fußbodenheizung, und ich beheize nur einen Teil, so um die ~200qm.
Und seit ich sie habe und diese Erfahrungen gemacht habe, denke ich positiver über Wärmepumpen.


Und ja: Während eine Fußbodenheizung 3-4 Stunden braucht um eine kalte Wohnung auf Zieltemperatur zu bringen, welche sie dafür sehr langer halten kann, spürt man die Erwärmung einer Luft-Luft sofort.
Gruß Georg
Meine Beiträge enthalten Grammatik- und Rechtschreibfehler. Also nicht lesen wenn du damit Probleme hast.
Bitte verzeiht dass ich nicht gendere, ich finde es falsch und will es deshalb nicht tun.
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WoMoFahrer
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#32

Beitrag von WoMoFahrer »

Ich hatte 2008 von meinem damaligen Chef den Auftrag bekommen ein neues Bürogebäude zu planen und zu bauen, hierfür standen mir 4 Mio € zur Verfügung. Das Gebäude hat ca. 3500 qm für 160 Mitarbeiter. Ich hatte bis auf den Kostenrahmen vollkommen freie Hand. Das Gebäude wird mit einer Wärmepumpe geheizt und gekühlt, es gibt 16 Bohrungen mit je 99 m Tiefe. Zusätzlich ist eine PV-Anlage auf dem Dach mit 40 Kwp. Die Wärme/Kälte wird über Deckenkassetten verteilt, jeder Bereich verfügt über eine Lüftungsanlage mit einem Rotationswärmetauscher mit einer Wärmerückgewinnung von über 90%. Der Serveraum ist wassergekühlt. Wir haben noch zwei weiter Niederlassungen in Deutschland. Das Energieaudit für das Jahr 2022 hat ergeben, das der Energiebedarf pro Mitarbeiter bei uns 160€ pro Mitarbeiter und Jahr beträgt und bei den beiden anderen Standorten sind es 480€ pro Mitarbeiter und Jahr.

Diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, die Ölheizung in meinem Haus Bj 1997 in 2008 gegen eine Heizung mit WP aus zu tauschen.
Ersetzt wurde eine Ölheizung mit 18 Kw und einem Verbrauch von ca. 2.200 Ltr/Jahr, gegen eine WP mit 10Kw Heizleistung und einem Kompressor mit 2,2 Kw. Dazu kamen zwei Erdsonden mit 70m Tiefe. Zusätzlich wurde noch eine PV-Anlage mit 8 Kwp installiert, deren Strom aber zu 100% ins Netz für 0,475€ eingespeist wird, der Ertrag liegt bei ca. 3.800 € Netto pro Jahr.

Die Heizung mit Erdsonden hat ca. 26.000€ gekostet, davon gingen 9.000€ als Zuschuss ab. Die PV-Anlage hat ca. 38.000€ gekostet. Alle genannten Preise sind mit Mwst.
Der Verbrauch für die WP beträgt für die letzten 12 Monate ca. 3600 Kwh, das sind für mich 1200€ pro Jahr, mit denen ich im Winter geheizt und im Sommer gekühlt habe. Natürlich hat meine WP auch einen Heizstab, falls die Leistung der WP nicht ausreicht. Das waren in 15 Jahren 230 Stunden. Bis jetzt habe ich mit der PV Anlage ca. 67.000€ eingenommen, davon gehen ca. 7.000€ für Reparaturen ab, bleiben also ca. 60.000€, dazu kommen noch die Einnahmen der nächsten 5 Jahre. Ich habe mit der Steuer nichts am Hut, ich weiß nur, das mein Steuerberater die Anlage voll abgesetzt hat. Also hat sie sich bezahlt gemacht. Wenn ich das so pi mal Daumen rechne, ist mein Haus eigentlich Nebenkosten frei, einschließlich Grundsteuer, Gebäudebrandversicherung, Wasser, Abwasser und Müllgebühren.

Die PV-Anlage wurde zu 100% finanziert, die Heizung habe ich bar bezahlt. Unter dem Strich war das glaube ich eine richtig gute Rendite.
Mit freundlichen Grüßen

Tommy
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gaia
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#33

Beitrag von gaia »

Ich kann mich dem Beitrag #8 von Tom1959 voll anschließen. Auch wir sind mit unserer Viessmann Wärmepumpe sehr zufrieden.

Wir haben seit April Wärmepumpe und Solaranlage. Beide Anlagen unterstützen sich gegenseitig. Wir können die Wärmepumpe zumindest zum Teil mit billigem Solarstrom betreiben und die Auslastung der Solaranlage verbessert sich durch die Wärmepumpe, so dass wir weniger einspeisen, was sich bei einer Vergütung von 8 ct. nicht wirklich lohnt. SmartGrid ist eingerichtet.

Unsere 13,4 kWp Solaranlage in Südausrichtung bescherte uns im Sommer hohe Überschüsse und brachte bis zu 88 kWh am Tag. Während des November lag der Eigenverbrauch bisher bei 39 %, der Netzbezug bei 61 %. Wenn Schnee auf der Anlage liegt, kommt natürlich gar nichts rein (heute 0,3 kWh).

Wir haben eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von Viessmann mit einem COP bei A7/W35 von 5,2. Gestern lag die Arbeitszahl bei einer Außentemperatur von knapp über 0°C bei 4,2. Über den ganzen (bisherigen) November lag die Arbeitszahl bei 4,9.

An der Heizkurve bastele ich z.Zt. auch noch. Bei +10° habe ich eine Vorlauftemperatur von 30° eingestellt, bei 0° Außentemperatur 40° Vorlauf. Welche Vorlauftemperatur wir bei -10°C brauchen muss ich dann sehen. Im vergangenen Jahr habe ich versuchsweise unsere Ölheizung runter geregelt und kam mit einer Vorlauftemperatur von 50-55° bei -15° Außentemperatur aus.

Die Heizkörper-Ventile in den beheizten Räumen sind voll aufgedreht. Die Zimmertemperatur wird jetzt über die Vorlauftemperatur geregelt. Durch die niedrige Vorlauftemperatur reagiert das System sehr träge. Das ist erst mal ungewohnt, wenn man vorher eine Ölheizung mit hoher Vorlauftemperatur hatte.

Genaue Angaben kann ich natürlich erst nach der Heizsaison machen. Aber bis jetzt sieht es so aus, dass wir mit Wärmepumpe billiger heizen als mit Öl. Unsere Ölheizung war 30 Jahre alt und musste sowieso ausgetauscht werden. Wir haben für die Wärmepumpe noch 45 % Subvention bekommen und konnten bei der Solaranlage von der Streichung der MWSt profitieren.

Zu unserem Haus: Baujahr 1975, Einfamilienhaus mit Einlieger, 200 qm Wohnfläche, Heizkörper, keine Fußbodenheizung. Da die Kinder schon lange ausgezogen sind, werden einige Räume nur wenig genutzt und beheizt. Zweischaliges gedämmtes Mauerwerk. Während der nun fast 50 Jahre haben wir bei Renovierungsarbeiten immer wieder nebenbei auch die Wärmedämmung verbessert: 3-fach Verglasung, 20 cm Steinwolle auf der oberen Geschossdecke (Kaltdach) und teilweise Isolierung der Kellerdecke.

Wir sind beide Ü70 und ob sich die Investitionen noch zu unseren Lebzeiten amortisieren, ist natürlich fraglich. Aber unsere Kinder werden sich über ein gut saniertes Elternhaus freuen, wenn sie es einmal erben werden. Außerdem war es uns wichtig, von den fossilen Rohstoffen wegzukommen. Eine Heizung mit Holzpellets war für mich keine Alternative, da sie nicht wirklich nachhaltig ist. Auch wenn wir im Winter Strom aus dem Netz beziehen, ist er 100 % grün. Im Moment fahren wir zwar noch einen 11 Jahre alten Diesel, aber die Wallbox hängt schon in der Garage und irgendwann wird ein E-Auto hier einziehen.
Allzeit gute Fahrt
wünscht Ursula

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robbie-tobbie
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#34

Beitrag von robbie-tobbie »

gaia hat geschrieben: Di 28. Nov 2023, 20:59
Aber unsere Kinder werden sich über ein gut saniertes Elternhaus freuen, wenn sie es einmal erben werden.
Und was ist, wenn man keine Kinder hat? *SCRATCH*
Solch lohnende Beispiele von vor 15 Jahren, wo es noch knapp 50ct pro eingespeister KWh gab, sind heute nicht mehr reell. Und die Preise, die im Augenblick für den Kauf / die Installation von WP aufgerufen werden, sind es auch nicht. Schon eine Unverschämtheit, wie man heutzutage abgezockt wird.

Aktuell stehe ich vor dem Problem, eine bestehende Heizungsanlage abzulösen. WENN man denn überhaupt einen Betrieb bekommt, der bereit ist, in einem annehmbaren Zeitraum aktiv zu werden, kann man sich schon glücklich schätzen.

Der einzige Betrieb, der überhaupt reagiert hatte, will alleine schon für den Kostenvoranschlag einen knappen 4stelligen Betrag haben. Und der würde dann auch nicht auf den Einbau einer neuen Anlage verrechnet. Sorry, das ist in meinen Augen ein unverschämtes Gebahren.

Das Argument "Wertsteigerung" bei Veräußerung der Immobilie ist meines Erachtens nach übrigens zu vernachlässigen. Was beim Wert einer Immobilie im Moment ermittelt wird, betrifft eher die Lage und die Größe des Grundstücks. Bestehende Häuser werden i.d.R. abgerissen und durch Neubauten mit deutlich größerer Wohnfläche ersetzt.
Viele Grüße, Robert
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WoMoFahrer
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#35

Beitrag von WoMoFahrer »

Das ist bei uns auf dem Flachen Land aber anders, da wird nahezu jedes Haus saniert und kaum eines abgerissen, das liegt vielleicht daran, dass der Wert einer Immobilie mehr vom Gebäude als vom Grundstück abhängen. Als wir 1997 gebaut haben, hat das Grundstück einschließlich Erschließung 50 DM pro qm gekostet, das waren also 30.000 DM und die Baukosten lagen bei 550.000 DM.
Wenn man heute hier in der Gegen baut, kostet der qm erschlossen ca. 200 € und der Bau ca. 600.000 €. In den Großstädten kostet der Grund und Boden ja oft schon mehr als Das Gebäude, das draufsteht, da kann es schon mal passieren, das der Abriss und ein Neubau günstiger als eine Sanierung ist. Das sind dann aber Dimensionen, die sich bei uns fast keiner mehr leisten kann.

Die Preise für PV-Anlagen und Wp in Deutschland z.Z. verlangt werden entsprechen auf keinem Fall mehr dem realen Wert. Mein Schwager in Schweden hat vor ca. 6 Wochen seine WP für seine zu beheizende Fläche von 250 qm bekommen, sie hat mit Einbaukosten und Entsorgung seiner alte Pelletheizung umgerechnet 12.500€ gekostet. Er hat in seinem Haus aus den 1950 iger Jahren keine Fußbodenheizung und an den massiver Heizkörpern wurde auch nichts geändert. Sie haben jetzt schon -11 Grad und das Haus ist mollig warm. Die Stromkosten in Schweden sind extrem günstig und die Kosten für die Pellets sind extrem gestiegen. Er weiß jetzt schon, dass sich seine Heizkosten halbiert haben. Im Dezember bekommt er noch eine PV-Anlage mit 13 Kwp und einem Speicher von 13 Kwh für unter 20.000€ montiert. Das sind Preise, von denen wir in Deutschland nur träumen können, obwohl das Preisniveau dort deutlich über dem von Deutschland liegt. Das liegt einfach nur daran, weil Wärmepumpen in Schweden schon seit vielen Jahren der Standard sind. Die PV-Anlage wird übrigens von einer deutschen Firma geliefert und montiert. Die können also auch gut und günstig, aber leider nur im Ausland, bei uns wir nur abgezockt, weil man hier ja die staatlichen Förderungen abgreifen muss. Ich erinnere mich noch, als die Förderprämie für E-Autos 2020 eingeführt worden ist, die musste ja je zu 50% vom Staat und vom Hersteller getragen werden. Über Nacht hatte sich damals der Listenpreis eines Renault Zoe genau um diesen 50% Anteil erhöht, Das war der Grund, weshalb wir keine Zoe gekauft haben, sondern einen E-Up, dessen Preis hatte sich nämlich nicht erhöht.
Mit freundlichen Grüßen

Tommy
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paule
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#36

Beitrag von paule »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mo 27. Nov 2023, 15:51
Gibt's vielleicht Jemanden hier im Forum, der komplett mit Klimaanlagen (also Luft-Luft WP) heizt ?
Hallo,

ich kenne einen youtuber der so etwas realisiert hat.

Du musst dich mal durch seine (sehr Interessanten) Beiträge wuseln, dann findest du das was du suchst.

Mit freundlichen Grüßen Paule
Agent_no6
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#37

Beitrag von Agent_no6 »

Mit Youtuber disqualifizierst du aber den guten Andreas etwas, empfinde ich.
Viele Grüße
Dietmar
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Doraemon
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#38

Beitrag von Doraemon »

Agent_no6 hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 08:21
Mit Youtuber disqualifizierst du aber den guten Andreas etwas, empfinde ich.
Wie war, schau mir seine Videos regelmässig an, sind sehr interessant da er immer wieder was Neues probiert.
Saludos Christian

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Ueberraschungscamper
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#39

Beitrag von Ueberraschungscamper »

Danke Paule, sehr interessant die Videos vom YouTuber Andreas.

Sieht so aus, als wären Klimaanlagen tatsächlich eine günstige Alternative zur (Luft-Wasser) Wärmepumpe.
Einen Aspekt habe ich in den Videos nicht gefunden: in den Bädern kann man meines Wissens nach wegen der zeitweise hohen Luftfeuchtigkeit keine Klimaanlagen verwenden. Dort muss man sich dann mit einer Strom-Direktheizung (also z.B. einer Infrarotheizung) behelfen.
Außerdem sehe ich bei der Luft-Wasser Wärmepumpe noch den Vorteil, dass man das erhitzte Wasser Zwischenspeichern kann. So kann man mit PV und Wärmepumpe tagsüber aufgeheiztes Wasser auch Abends zum Heizen verwenden. Das geht mit Klimaanlagen nicht. Da müßte man den PV-Strom in einer Batterie zwischenspeichern.
Dazu kommt noch, dass eine Luft-Wasser Wärmepumpe bei zeitabhängigen Strompreisen mehr Flexibilität bietet ...
Agent_no6
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Re: Wärmepumpe für zu Hause

#40

Beitrag von Agent_no6 »

Ueberraschungscamper hat geschrieben: Mi 29. Nov 2023, 16:13

Außerdem sehe ich bei der Luft-Wasser Wärmepumpe noch den Vorteil, dass man das erhitzte Wasser Zwischenspeichern kann. So kann man mit PV und Wärmepumpe tagsüber aufgeheiztes Wasser auch Abends zum Heizen verwenden. Das geht mit Klimaanlagen nicht. Da müßte man den PV-Strom in einer Batterie zwischenspeichern.
Dazu kommt noch, dass eine Luft-Wasser Wärmepumpe bei zeitabhängigen Strompreisen mehr Flexibilität bietet ...
Bleibt die Frage, wieviel Energie du zwischenspeichern kannst. Und wieviel Stunden du damit ein Haus heizen kannst.
Viele Grüße
Dietmar
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