Masure49 hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 19:10
LuckyLuk hat geschrieben: So 26. Mai 2024, 16:29
Hallo, Peter,
danke für deine freundlichen Worte.
Nachdem ich meine Vorstellung abgesetzt hatte, habe ich mich bis gerade eben durch das Forum und dort insbesondere durch diejenigen Fäden gewühlt, in denen Einsteiger um Rat für den beabsichtigten Erwerb eines Wohnmobils im untersten Preissegment gebeten hatten.
Von "alles Torf" über "Kernschrott" bis "jeden Tag steht ein Dummer auf" ist da die Rede. Weil auch ich den Kauf eines Wohnmobils im untersten Preissegment in Erwägung ziehe (dazu gleich mehr), werde ich entgegen meiner ursprünglichen Absicht dazu keinen eigenen Faden eröffnen; denn die Ansichten der Foren-Mitglieder zu diesem Thema scheinen klar zu sein. Daran dass sie mindestens in der Tendenz auch zutreffend sind, besteht kein Zweifel: Die Wahrscheinlichkeit, mit einer wenige Jahre alten Technik Bruchlandung zu erleiden, ist nun mal um ein Vielfaches geringer als mit einer Technik, die dreißig oder mehr Jahre auf dem Buckel hat. Das hilft mir aber nicht weiter: Denn mein Budget ist maximal begrenzt, so dass es für mich - neben dem notwendigen Glück - nur darauf ankommen kann, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. Weil ich zwar mittlerweile von Dieselmaschinen, , Gas-Installation, Elektrik und dem Thema "Korrosion" eine Ahnung, dafür aber keinen blassen Schimmer von Pkw-/Lkw-Antriebstechnik oder gar WoMo-Aufbautechnik habe, werde ich nicht umhin kommen, im Spätsommer/Herbst - da will ich auf Suche gehen - einen Profi zu Rate zu ziehen (ich hoffe, es gibt Dienstleister, die so etwas anbieten, das muss ich noch recherchieren).
Mein Budget ist - letzte Chance für dich, dir die Augen zuzuhalten - auf 7.000 € begrenzt. Nicht weil ich nicht mehr ausgeben könnte, sondern weil ich nicht mehr ausgeben möchte. Warum? Weil ich erstens noch nicht weiß, ob mir das Herumzigeunern im Reisemobil tatsächlich gefällt. Und weil ich - zweitens - in den einschlägigen Portalen des Internets (ebay-Kleinanzeigen, mobile.de etc.) nicht wenige WoMos entdecke, die im Rahmen meines Budgets mit frisch absolvierter HU und Gasprüfung angeboten werden, eine H-Zulassung haben (wichtig, weil die Heimatstadt meiner Familie sich zur Umweltzone erklärt hat) und jedenfalls augenscheinlich meine Ansprüche an Wohnkomfort absolut befriedigen.
Ich möchte vor allem die erste Hälfte der Winterzeit mit dem Wohnmobil in Deutschland umhertingeln. Da es kalt werden kann, scheidet ein Kastenwagen (wenn es nicht gerade zB ein professionell ausgebauter Düdo oä ist, der wiederum mein Budget sprengt) aus, und ein Teil- (Ducato, Peugot, Transit, VW) oder Vollintegrierter (alter Hymer oä) muss her.
Ich glaube, in und mit einem Alkoven-Modell würde ich mich am wohlsten fühlen - das hat in meinen Augen so was von einer Zweizimmer-Wohnung.
Nichts muss schön, aber alles muss praktisch und technisch in Schuss sein - eine der Lehren aus meinem Segler-Leben. Mich stört auch mitnichten das Design der 70er und 80er, das die Wohnmobile aus dieser Zeit versprühen. Im Gegenteil, schließlich bin ich ein Kind dieser Zeit (und irgendwie mental sowieso in dieser Zeit hängen geblieben).
Tja, und das Wohnmobil muss die gut 2000 km lange Strecke zwischen Deutschland und Griechenland schaffen, und das nicht nur einmal. Da stellt sich mir die Frage nach der Maschine: Diesel oder Benziner? Wobei ich zum Diesel tendiere (Drehmoment, weniger Verbrauch, keine Vergaserprobleme).
Und weil ich Griechenland bis dato nur von der See her kenne, kann ich mir gut vorstellen, dass ich nach meinem Aufenthalt in Deutschland noch für ein paar Wochen das griechische Festland (oder die Türkei) erkunden möchte, bevor es wieder auf's Schiff geht.
So long.
Beste Grüße,
Lucky
Servus Lucky,
ich nochmal. Wie ich gehofft und erwartet habe, hast Du schon eine Menge Tips und Erfahrungen hier bekommen.
Also Diesel schon deshalb, weil die alten Diesel Saugdiesel sind und somit mehrere 100 000 Kilometer schaffen können und auch in Griechenland reperabel sein sollten, z.B. alte Ducato, Peugot, Citroen und Ford Transit.
So hat z.B. auch Rimor vor Jahrzehnten und da bewegst Du Dich preislich, gerne auf Transit Familienwohnmobile mit Alkoven gebaut.
Aber auch Hymer, Bürstner und Eura usw. haben in den 80er Jahren Alkoven mit Rundsitzgruppe im Heck gebaut.
Transit wurden und werden ja bekanntlich auch in der Türkei gebaut.
Das A und O ist tatsächlich die Dichtigkeit und die Funktionsfähigkeit aller wichtigen Einbauten wie Wasserversorgung, Heizung, Kühlschrank, Elektrik usw.
Die Dichtigkeit ist deshalb so wichtig, weil das den TÜV nicht weiter interessiert, da mußt Du Dich also selber kümmern, weshalb ich Dir unbedingt empfehlen würde, beim Kauf einen Freund oder Bekannten mitzunehmen, der wirklich etwas versteht von der Materie und idealerweise ein kapazitiv messendes Feuchtigkeitsmeßgerät hat, z.B. ein Trotec, das macht keine Löcher
Ein nasses/undichtes Wohnmobil könnte Dein 7000.- € Budget vernichten, bevor Du auch nur einen Kilometer damit gefahren bist.
Da sind oft nicht nur das Dach, sondern auch die Wände und der Boden verfault, je nachdem, wo die Nässe zuerst und wie lange eingedrungen ist.
Und das kooooostet.
Solche Wohnmobile bieten Händler gerne als "nur für den Export", weil sie keine Garantie für solche Schätzchen übernehmen wollen, sie wissen warum.
Aber bis dahin ist ja noch ein wenig Zeit zum sparen und bedenke, so ein altes Schätzchen braucht ständig Pflege und macht ständig Kosten, also macht es Sinn, sich auch noch ein finanzielles Polster für Notfälle zuzulegen.
Ideal wäre also ein trockenes Garagenfahrzeug aus erster Hand, scheckheft und werkstattgepflegt, mit allen Rechnungen und unfallfrei von einem alten Ehepaar, welches aus gesundheitlichen bzw. Altersgründen das Reisen mit dem Wohnmobil aufgeben muß.

Trinkwasser bekommst Du für einen Obolus auch an Tankstellen, aber bedenke, dass im Winter z.B. Dein Wasser und Dein Abwasser einfrieren können, wenn beide Tanks nicht wintertauglich sind.
Der zweite teure Posten könnte im Winter die Gasversorgung sein für das warme Wasser und das warme Wohnmobil.
Die Hilfsbereitschaft, die mir hier mental wie fachlich entgegenschlägt, ist in der Tat absolut grandios. Vielen Dank dir, Peter, und allen anderen an dieser Stelle dafür!
Diesel also. Habe ich auf dem Schirm. Was ist mit Turbodiesel-Maschinen? In zwei meiner früheren Pkw waren - allerdings benzingetriebene - Biturbo-Maschinen verbaut, und bei beiden mussten die Turbolader überholt bzw. ersetzt werden. Gibt es diese Probleme auch bei den kleinen turbo-aufgeladenen Dieselmaschinen?
Die von dir genannten Fahrzeughersteller - Fiat, Peugeot, Citroen etc. - sind genau diejenigen, die mir bei meinen Suchen in mobile.de ausgespuckt werden. Ich scheine also auf der richtigen Spur zu sein. So hässlich, dass sie schon wieder kultig sind, finde ich dabei die Transits mit Rimor-Aufbau. Bis vor wenigen Tagen wurde so einer mit Erstlack, rostfrei, mit (ich meine zu erinnern:) um die 150t km, scheckheftgepflegt für knapp über 6.000 € bei ebay-Kleinanzeigen angeboten - leider als Benziner, sonst hätte ich einen in der Nähe wohnenden Freund gebeten, ihn sich für mich anzusehen.
Danke für den Hinweis auf das spezielle Feuchtemessgerät - das werde ich gleich einmal googeln. Auch wenn die Dichtigkeit nicht relevant für den Tüv ist, für den Erhalt und die Erneuerung der H-Zulassung aber schon, oder? Wie auch immer, wichtig ist sie auf jeden Fall für meine Gesundheit. Das Thema Dichtheit wird jedenfalls neben dem Thema Maschine das wichtigste sein.
Finanzielles Polster für Notfälle ist glücklicherweise kein Thema.
"Ideal wäre also ein trockenes Garagenfahrzeug aus erster Hand, scheckheft und werkstattgepflegt, mit allen Rechnungen und unfallfrei von einem alten Ehepaar, welches aus gesundheitlichen bzw. Altersgründen das Reisen mit dem Wohnmobil aufgeben muß" - Wer weiß, vielleicht habe ich Glück. Glaubt man an sein Glück, kommt es zu einem. Wie alles andere, an das man glaubt. Eine meiner Erkenntnisse der letzten Jahre.
Wasser von der Tanke. Das hatte ich in meinem vorherigen Beitrag schon vermutet. Danke für die Bestätigung.
In das Thema Wintertauglichkeit der Tanks lese ich mich morgen ein, sobald ich den Anker vor Ikaria geschmissen habe. Jetzt muss ich das Schiff klarmachen und dann ab in die Koje, denn ich will mit dem Sonnenaufgang los.
Peter und ihr anderen, die ihr euch so rege beteiligt und mir all diese wertvollen Tipps gegeben und mir den Nachmittag und Abend dadurch versüßt habt: Vielen herzlichen Dank! Kali nixta und auf bald!
Lucky