So lang Du „tuckerst“, gehts ja noch. Das hört sich so schön nach Landstraße an, weitgehend eben mit wenig Verkehr und an den Seiten blühende Rapsfelder. Oder so ähnlich, Mittelrheintal von Koblenz nach Bingen geht auch.Dieselreiter hat geschrieben: Fr 25. Apr 2025, 11:53
Kleiner großer Rat an dich: unterschätze niemals das nervenzehrende Herumtuckern mit einem absolut untermotorisierten Vehikel!
Ich sag mal so, von diesen Straßen gibt es auch genug, halt ohne den Raps, und wenn man wirklich nur 50 oder 100km weiter will, dauert das zwar, ist aber fahrbar. Wird das eine vielbefahrene Bundesstraße, hat man bei 80km/h zwar nicht den 40ter im Rückspiegel, aber jeden PKW. Also etwas mehr als 80, schafft das Auto auch, nur den in Schwung zu halten ist dann die Kunst, sonst wirds unruhiger in der Bude.
Ätzend können Autobahnen werden. Mit den Motorleistungen der Saugdiesel waren die Fahrzeuge schon 1990 nicht mehr üppig motorisiert, die Verkehrsdichte aber noch etwas anders, zumal an LKW mit 500PS, die zwar meistens bei etwa 90km/h eingebremst werden, diese aber auch an leichten und kurzen Steigungen halten können. Das klappt mit einem untermotorisiertem Wohnmobil nicht unbedingt, und dann hat man die sehr formatfüllend im Rückspiegel.

War auch so ein Bolide, 2,4l Sechszylinder hört sich nett an, 140Nm und 75PS (bei Drehzahlen, die schon im 4. Gang kaum noch erreichbar waren) dann weniger. Ursprünglich (1988) hatte der mal ein niedriges flaches Dach und leer gefahren passt die ellenlange Übersetzung (musste man extra bestellen) vielleicht noch. So wie er da auf dem Bild steht war der nach dem Ausbau (1994) aber 3m hoch und mit fast 2,8t Leergewicht ein wenig zu schwer geraten. Das Ding fand Steigungen in der Topographie, die ich nicht mal erahnte, den bei 95-100kmh zu halten erfordete eine ständige Schalterei.
2004 habe ich ihn verkauft, der typgleiche, etwas jüngere Nachfolger hatte dann 95PS, mehr Drehmoment und eine kürzere Übersetzung (allerdings einen breiteren Aufbau mit feuchtem Alkoven …). Damit war das Auto dann deutlich angenehmer zu bewegen, aber weit entfernt von aktuellerer Ware.
Und das ist der andere Punkt. Nicht nur der Aufbau ist alt (und sieht innen vielleicht auch etwas anders aus als die eigene heutige Wohnungseinrichtung), das Auto ist es auch. Ich meine damit nicht den technischen Zustand, sondern den Stand der Technik. Das ist die des Vorstellungsjahres, also 1982, wobei ich nie das Gefühl los wurde, die hätten den Ducato damals vom Fiat 242 abgeleitet (und halt mit Starrachse und Blattfedern ausgestattet). Das Ding war noch aus den 1970ern. Ja, es gab um 1990 rum auch innen leichte Veränderungen, aber das Auto ist schlicht, alt und die Ergonomie fand ich in dem Ding doch etwas gewöhnungsbedürftig (nicht wegen der Lenkradschaltung, sondern u.a. der Gaspedalposition).
Die mangelnde Komplexität hat was, einen Vergaser wird bei dem hoffentlich keiner einstellen müssen, aber vielleicht schon mal vorher die eigene Erwartungshaltung anpassen. Das ist ein Kraftfahrzeug, kein ID.Buzz

Gute Fahrt
Gruß
K.R.